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Die Venus reizt durch Strenge

Der CCA überarbeitete die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs, um ihn strenger, fairer, offener und attraktiver zu machen. So wurden die Anzeigenkategorien im Wettbewerb Print gebündelt und schlagen sich auch noch im Wettbewerb "Creative Use of Media nieder. Ähnliches gilt für Werbung im öffentlichen Raum, die unter Out of Home firmiert und darüber hinaus ebenso unter "Creative Use of Media" in die Bewertung gehen kann.

Die "Handwerk"-Kategorien wurden auf sechs Stück und um Art Direction aufgestockt.

Weiters wird der Nachwuchs dadurch gefördert, in dem die Einreichgebühr zum Rookie of the Year entfällt. Und kreative Ich-AGs also offizielle Ein-Personen-Unternehmen können ihre Schöpfung zu einem deutlich geringeren Startgeld in die Schlacht um die Veneri werfen.

Als Einreichschluss ist der 23. Jänner 2013 definiert.

Wettbewerbe ja oder nein?

In Deutschland machten sich im vergangenen halben Jahr verschiedene Agenturen wichtig, in dem sie erklärten 2013 nicht an Wettbewerben teil zu nehmen. Wir sind gespannt ob sie dann auch Wort halten!

Es gibt in der Kreativbranche zu viele Wettbewerbe. Es gibt aber auch eine überschaubare Zahl an Preisen, um die es wirklich wert ist zu ringen. Und deren Anerkennung von schöpferischen Leistungen mehr sind als Einreichgeld einkassieren, gegenseitiges Schulterklopfen und Trophäen verkaufen sowie Hoffen, das irgendwelche Medien dann Unmengen von Medialeistung für das Gelingen des Bepreisens gratis zur Verfügung stellen.

Das Wichtigste ist allerdings die Anerkennung von kreativer und intellektueller Leistung auf der zwischenmenschlichen Ebene. Daran mangelt es nicht mehr. Sie fehlt vollständig in Österreich. Daher ist ein Preis ein Substitut für die längst ausgestorbene Anerkennung, die, genauso wie ein Danke, früher Klebstoff des sozialen Zusammenhalts war.