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Aussteigen ist schwer

Und irgendwann blieben sie dann dort, versuchten den Ausstieg im jugoslawischen Dorf, restaurierten ein Schiff, nannten es „Tohuwabohu“ – und wurden zum Fernsehkult: „Der Sonne entgegen“ war 1985 hochkarätig besetzter TV-Pflichttermin und ist längst österreichische Fernsehgeschichte.

Denn Aussteigen ist gar nicht so leicht. Die deutsch-österreichischen Aussteiger – ein gestresster Anwalt, ein Maler, ein Tankstellen- und ein Kaffeehausbesitzer – setzten im idyllischen Ort Valun einen Traum vom neuen Leben nach dem anderen in den Sand bzw. ins Meerwasser. Dort versinkt etwa eine ganze Ladung Melonen – die die Dorfbewohner dann gleich als einzigartiges Obst, als „albanische Salzwassermelonen“, verkauften.

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Fast 30 Jahre ist die Erstausstrahlung von „Der Sonne entgegen“ her, selbst die Fanpage zur Serie ist schon 15 Jahre alt. Nun aber gibt es die Gelegenheit, die einstigen Aussteigerträume neu zu erleben: Von 15. bis 20. April sind aufORF IIItäglich (ab ca. 16.35 Uhr) jeweils zwei Folgen der österreichisch-deutschen zwölfteiligen Fernsehserie zu sehen.

Meinrads Geburtstag

Dabei gibt es ein Wiedersehen mit allerlei Publikumslieblingen, allen voran Josef Meinrad (1913–1996), dessen Geburtstag sich am 21. April zum 100. Mal jährt. An seiner Seite spielen u.a. Ulrich Faulhaber, Heinz Petters, Erwin Steinhauer, Heidi Kabel und Towje Kleiner.

„Der Sonne entgegen“ ist ein Teil des ORF-Schwerpunkts anlässlich Meinrads Geburtstag. Morgen, Freitag, zeigt ORF III die Raimund-Verfilmung „Der Verschwender“ u. a. mit Meinrad, Christiane Hörbiger und Inge Konradi (23.40 Uhr). Am 21. April folgt die neue Dokumentation „Josef Meinrad – Ein Jahrhundertschauspieler“ (9.05, ORF 2), die später auf 3sat und ORF III wiederholt wird. Am 26. April: „Was ihr wollt“ von den Salzburger Festspielen 1973 mit Meinrad, Hörbiger, Klaus Maria Brandauer – und Helmuth Lohner.

Lohner wird 80

Lohner ist der zweite prominente Theater-Jubilar im April. ORF III widmet ihm zum 80er zwei Programmabende (19. und 26. April), mit den beiden Teilen von Michael Kehlmanns „Radetzkymarsch“ und Nestroys „Talisman“ von den Salzburger Festspielen 1976. Ö1 bringt am 20.4. in der „Hörspiel Galerie“ Schnitzlers „Bacchusfest“ mit Lohner (14 Uhr).

Publikumslieblinge

Josef Meinrad
Geboren am 21. April 1913 in Wien als Josef Moučka, trat Meinrad 1930 erstmals als Schauspieler auf. 1947 wurde er ans Burgtheater engagier; 1987 trat er zum letzten Mal öffentlich auf. Meinrad starb 1996.

Helmuth Lohner
Lohner wurde am 24. 4. 1933 geboren; er gab ’52 sein Theaterdebüt. Bis 2006 leitete er das Theater in der Josefstadt.