Wirtschaft

Arbeitszeitverkürzung: IV, WKÖ und Wirtschaftsbund mit Ablehnung

Auf naturgemäß wenig Widerhall ist die neuerliche SPÖ-Forderung auf Arbeitszeitverkürzung bei Wirtschaftskammer (WKÖ) und Industriellenvereinigung (IV) gestoßen. Weitere "Belastungsideen" führten in die "wirtschaftspolitische Sackgasse", vielmehr seien "nachhaltige Standortkonzepte" gefragt, hieß es.

Die von den Sozialdemokraten ventilierten Forderungen würden auch "unter dem Vorwand der Krisenbewältigung" nicht besser, so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der heutigen SPÖ-Klubtagung. Vielmehr sollten Unternehmen und ihren Beschäftigten Hürden und Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, damit sie die durch die Corona-Pandemie verursachte Krise bewältigen können. Im Gegensatz dazu würde die verlangte Arbeitszeitverkürzung den Faktor Arbeit aber weiter verteuern und einen Wettbewerbsnachteil für heimische Betriebe und deren Mitarbeiter verursachen.

Blauäugig

Auch für Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), müsse die Devise gegenwärtig vielmehr lauten: "Runter mit Belastungen - rauf mit Investitionen, Konsum und Innovation." Nur auf diese Weise könne der Standort nachhaltig gestärkt werden. Zu glauben, dass dies durch eine 4-Tage-Woche oder eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes gelinge, sei "blauäugig". Internationale Beispiele hätten einen Praxistest nicht standgehalten. Jetzt seien "nachhaltige Standortkonzepte" gefragt, so Kopf.

"Aufgwärmt schmeckt nur Gulasch gut", meinte wiederum Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger. Was Österreich nicht brauche, sei dieser "zum hunderten Mal aufgewärmte Sozialisteneintopf". Zudem verwies Egger auf die SPÖ-internen Unstimmigkeiten: "Es sind zu Recht nicht alle in der SPÖ zufrieden mit diesem ständigen Aufkochen alter Ideen, wie auch (Burgenlands, Anm.) Landeshauptmann Doskozil am Montag zu erkennen gegeben hat." Bevor sich SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner über Unternehmer und Wirtschaftsvertreter mokiere, "sollte sie die Krise in ihrem eigenen Betrieb in Ordnung bekommen", feixte Egger.

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