Arbeitslosigkeit steigt weiter an
Schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Im Juni 2014 waren 354.639 Menschen auf Jobsuche - 40.232 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 281.566 davon waren arbeitslos gemeldet, während 73.073 Schulungen absolvierten. Die nationale Arbeitslosenquote lag bei 7,4 Prozent - ein Plus von 0,9 Prozentpunkten.
Besonders eklatant fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Ausländern, Personen über 50 Jahren und Behinderten aus. Während der Gesamtanstieg 12,8 Prozent betrug, schnellte die Zahl bei Ausländern um 29,1 Prozent in die Höhe, bei älteren Arbeitssuchenden um 23,4 Prozent und bei Behinderten um 26,3 Prozent. Im Gegenzug lag der Zuwachs bei Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren mit 10,1 Prozent unter dem allgemeinen Durchschnitt.
Wien + 21,2 Prozent
Den höchsten Anstieg bei den Bundesländern hat Wien mit 21,3 Prozent zu verzeichnen - dicht gefolgt von Oberösterreich mit 20,8 Prozent. Das geringste Plus verzeichnete mit 6,8 Prozent Vorarlberg. Tirol liegt mit 10 Prozent Anstieg auf dem zweitbesten Platz, wobei hier auch mit 14,9 Prozent das größte Plus bei den Schulungsteilnehmern anfällt, die in der Statistik nicht aufscheinen.
Bei den Lehrlingen ist die Entwicklung hingegen ebenfalls negativ: So wird für Juni mit 6.389 Lehrstellensuchenden ein deutliches Plus von 46,3 Prozent oder um 2.023 Personen verzeichnet. Zugleich ging die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 4,3 Prozent (121 Stellen) auf 2.704 zurück - die Lücke zwischen Suchenden und freien Stellen beträgt somit 3.685.
Bau besonders betroffen
Bei der Unterscheidung nach einzelnen Branchen wird deutlich, dass nach wie vor insbesondere der Bau schwächelt. Hier gab es ein Plus von 24,1 Prozent auf 20.384 vorgemerkte Arbeitslose. Geringer fiel da der Zuwachs bei den Zeitarbeitsfirmen (plus 17 Prozent), im Handel (plus 16,3 Prozent) und in den Gesundheitsberufen (plus 14,4 Prozent) aus. Und auch der Tourismus meldet einen Anstieg der Arbeitslosen von 11,8 Prozent.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer verwies am Dienstag auf die nach wie geringste Arbeitslosenquote Österreichs in der Europäischen Union. Doch das Wirtschaftswachstum reiche nicht aus, eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt herbeizuführen.