Wirtschaft

September: Arbeitslosenquote sinkt weiter

Der Wirtschaftsaufschwung lässt weiterhin die Arbeitslosenzahlen in Österreich sinken. Ende September waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,3 Prozent weniger Personen ohne Job, Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet also 374.935 Personen (-17.004). Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank um 0,6 Prozentpunkte auf immer noch hohe 7,5 Prozent.

Ende September gab es 302.843 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 6,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) stieg hingegen um 4,9 Prozent auf 72.092 Personen, teilte das Sozialministerium am Montag in einer Aussendung mit.

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Die Arbeitslosenzahlen sinken seit März kontinuierlich, der Rückgang im September war der Stärkste seit sechs Jahren. Zwischen Mitte 2011 und Ende 2016 stiegen die Arbeitslosenzahlen stetig an und erreichten ein Rekordhoch in der Zweiten Republik.

Das vergleichsweise starke Wirtschaftswachstum in Österreich - das Wifo rechnet heuer mit einem Plus von 2,8 Prozent, das IHS von 2,6 Prozent - schlägt sich auch auf die Stellenanzeigen nieder: Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 46,9 Prozent auf 62.445. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten stieg per Ende September laut einer vorläufigen Prognose um 72.000 Personen (+2 Prozent) auf 3,632 Millionen.

Im EU-Vergleich liegt Österreich bei den Arbeitslosenzahlen auf Rang 9. Die wenigsten Arbeitslosen hat Tschechien, gefolgt von Deutschland, Malta, Großbritannien, Ungarn und Niederlande, geht aus Eurostat-Daten hervor.

Rückgang auch in Wien

Die Zahl der Jobsuchenden in Wien ist ebenfalls gesunken. 117.170 Menschen - und damit um 4,4 Prozent weniger als im Vergleichsmonat - waren im September arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig stieg allerdings die Zahl der Schulungsteilnehmer um 9,4 Prozent auf 31.176 Personen. Unterm Strich macht das einen Rückgang von 1,8 Prozent, teilte das AMS Wien am Montag per Aussendung mit.

Besonders positiv hat sich die Situation für junge Menschen entwickelt: So verringerte sich die Arbeitslosigkeit bei den Unter-25-Jährigen um 10,4 Prozent. Allerdings musste die Hauptstadt bei den Über-50-Jährigen einen Anstieg um 0,5 Prozent in Kauf nehmen. Hier hofft man auf die bundesweite "Aktion 20.000", die derzeit im Testbetrieb und ab Jahresbeginn 2018 im Vollausbau läuft. "Wir freuen uns darauf, dann auch bei dieser Zielgruppe ein Minus zu sehen", zeigte sich AMS-Wien-Chefin Petra Draxl zuversichtlich.

Nach wichtigen Branchen betrachtet, gab es die stärksten Rückgänge an Arbeitslosen in den Bereichen Bau (minus 10,4 Prozent), in der Hotellerie und Gastronomie (minus 8,1), im Einzelhandel (minus 5,3) und in der Warenproduktion (minus 2,5). Bei den offenen Stellen wurde ein Plus von mehr als einem Drittel - konkret 35,3 Prozent - gemeldet.

Mehr arbeitslose Flüchtlinge

Im September waren 24.310 anerkannte Flüchtlinge und 5.069 subsidiär Schutzberechtigte, insgesamt also 29.379 Personen, beim AMS als arbeitslos gemeldet. Gegenüber September 2016 ist dies ein Anstieg von rund 9 Prozent. Viele von ihnen besuchen derzeit Deutschkurse und andere Schulungen. Die Zahlen beinhalten auch Personen, die schon länger in Österreich sind, etwa aus Tschetschenien/Russland.

Insgesamt waren im September 21.175 Männer und 8.204 Frauen als anerkannte Flüchtlinge und Schutzberechtigte beim Arbeitsmarktservice (AMS) registriert. Davon kamen 13.151 aus Syrien, 5.644 aus Afghanistan, 3.305 aus Russland, 1.877 aus dem Irak, 1.527 aus dem Iran und 1.084 aus Somalia, teile das Arbeitsmarktservice (AMS) am Montag auf APA-Anfrage mit. Schutzberechtigte haben kein Asyl erhalten, aber ihr Leben oder ihre Gesundheit wird in ihrem Herkunftsland bedroht und daher dürfen sie vorerst in Österreich bleiben.

Anerkannte Flüchtlinge und Schutzberechtigte stellten im September einen Anteil von 7,8 Prozent aller beim AMS vorgemerkten arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmer dar.

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