Wirtschaft

Altersvorsorge leidet unter Mini-Zinsen

Was machen heute 30-Jährige, wenn sie Geld für die Pension ansparen wollen? Weder Lebensversicherungen noch als relativ sicher geltende Vorsorgeprodukte mit hohem Anleihenanteil bringen Erträge, die die Inflation nur annähernd decken. "Es muss daher der Aktienanteil in den Produkten steigen", ist Franz Wenzel, Chef-Stratege von Axa Investment überzeugt.

Schwierigkeiten sieht er aber auch auf die Anleihemärkte zukommen. Wer heute in Staatsanleihen investiere, laufe Gefahr, die Papiere nicht mehr verkaufen zu können. "Es gibt weltweit immer weniger Marktteilnehmer, die Preise für Staatsanleihen stellen", erklärt Philipp Baar-Baarenfels, Leiter der österreichischen Niederlassung von Axa Investment. Das liege zum einen an den strengeren Regularien für Banken und Versicherungen.

Zum anderen aber auch daran, dass in Europa mit weiter sinkenden Zinsen zu rechnen sei. "Buy and hold" sei daher die Devise am Anleihemarkt, also das Halten der Bonds bis Laufzeitende. "Ein Verkauf von Staatsanleihen hat für Banken derzeit keinen Sinn", sagt Wenzel. Denn es fehle an lukrativen Alternativveranlagungen. Kaufen die Banken mit dem Geld aus dem Anleiheverkauf neue Staatsanleihen, müssen sie niedrigere Zinsen in Kauf nehmen. Legen sie es bei der Europäischen Zentralbank an, müssen sie dafür sogar 0,2 Prozent Zinsen zahlen.