Wirtschaft

"Ärgerlicher Streit, dessen Kosten zulasten der Aktionäre gehen"

Die mit heftigen Wortgefechten und gegenseitigen Klagen ausgetragene Übernahmeschlacht der beiden Immo-Konzerne, CA Immo und Immofinanz, hat sichere Gewinner: "Die Juristen freuen sich darüber", sagte CA Immo-Finanzchef Florian Nowotny.

Genau das aber finden Aktionärsvertreter gar nicht gut. "Die Auseinandersetzungen sind ärgerlich und verursachen beträchtliche Kosten, die zulasten der Aktionäre gehen", beklagt der Interessensverband der Aktionäre (IVA). Eine klare Empfehlung für die Immofinanz-Aktionäre, an die die CA-Immo ein Offert für 2,80 Euro je Aktie gelegt hat, hat der IVA nicht. Es sei schwer einzuschätzen, wie sich die Russland-Krise auf die künftigen Ergebnisse und den inneren Wert der Immofinanz-Aktie auswirke.

CA Immo ist stärker

Anders sehe es für die CA-Immo-Aktionäre aus: Für sie wäre eine Übernahme durch die Immofinanz, die 18,50 Euro für die CA-Immo-Aktie in Aussicht gestellt hat, interessant. Dadurch wäre ein Ausstieg aus dem Unternehmen zu diesem Kurs möglich, der vor einigen Monaten nicht realisiert werden konnte. Damals bot die russische O1 Group ebenfalls 18,50 Euro je Aktie, beschränkte ihren Anteil an CA Immo aber mit 26 Prozent und kaufte daher nicht alle Aktien, die von Aktionären angeboten wurden.

Die CA Immo-Chefs warben am Montag erneut für die Immofinanz-Übernahme. Die CA Immo sei wirtschaftlich der stärkere Konzern, auch wenn das Immobilienvermögen etwas geringer sei als jenes der Immofinanz. Mittelfristig würde aus den beiden einer der profitabelsten Immo-Konzerne Mitteleuropas entstehen. Nowotny glaubt, dass ein Zusammengehen der Immo-Konzerne prinzipiell möglich ist. "Die CA Immo ist besser als ein Finanzinvestor. Wie sind keine Heuschrecke".