Wirtschaft

Adler Modemärkte: Insolvenzverfahren nach zwei Monaten beendet

Die deutsche Textilkette Adler Modemärkte hat ihr Insolvenzverfahren nach zwei Monaten beendet. Bis zu 500 der insgesamt 3.100 Arbeitsplätze fallen weg, rund 30 Filialen sind von Schließungen betroffen, wie ein Sprecher des neuen Eigentümers Zeitfracht Gruppe am Dienstag sagte. Der Insolvenzplan sei erfolgreich umgesetzt worden, man führe mehr als 130 Filialen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz weiter und habe mehr als 2.600 Arbeitsplätze retten können.

Das Insolvenzverfahren war im Jänner beantragt und am 1. Juli eröffnet worden. Der neue Eigentümer Zeitfracht Logistik Holding GmbH übernimmt 100 Prozent der Anteile des Modehändlers und führt die Filialen weiter. Nach derzeitigem Stand blieben 137 Filialen geöffnet, sagte der Unternehmenssprecher. Die Schließungen seien ein noch laufender Prozess, betroffen seien Filialen in Deutschland.

Sortiment

"Der Abschluss eines Insolvenzverfahrens dieser Größe und Komplexität nur gut sieben Monate nach Antragstellung und zwei Monate nach Eröffnung dürfte beispiellos sein", sagte der Adler-Generalbevollmächtigte Christian Gerloff. "Dies gilt umso mehr, wenn man in Rechnung stellt, dass das operative Geschäft wegen der coronabedingten Filialschließungen bis in den Frühsommer hinein de facto stillstand."

Die Unternehmensgruppe Zeitfracht mit Sitz in Berlin war im Textileinzelhandel bisher nicht vertreten. Sie ist auf Logistiklösungen spezialisiert und als Buchgroßhändler aktiv. Helfen bei der Sanierung von Adler soll der Ausbau des Onlinegeschäfts. Außerdem soll es in den Adler-Filialen künftig mehr zu kaufen geben: Laut Zeitfracht führen die Adler-Märkte bereits heute ein großes Sortiment an Nicht-Textilien, das Angebot soll noch erweitert werden.