Wirtschaft

340 Milliarden Schaden durch spätes Zahlen

Die Zahlen sind dramatisch. Etwa 450.000 Jobs sind 2012 in der EU durch Insolvenzen verloren gegangen, die durch Zahlungsverzug verursacht worden sind. Heuer werden es laut EU-Kommission um zehn Prozent mehr sein. Der Gesamtschaden beträgt rund 340 Milliarden Euro. Betroffen sind vor allem Klein- und Mittelbetriebe.

Die EU hat daher eine Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr ausgearbeitet und eine Kampagne gestartet, um die Zahlungsmoral zu verbessern. Bis Mitte März müssen die EU-Staaten die Richtlinie in nationales Recht umsetzen. Behörden haben die Verpflichtung die Rechnungen für Waren und Dienstleistungen künftig binnen 30 Tagen zu begleichen. Nur in Ausnahmefällen darf es auch mal 60 Tage dauern. Für private Unternehmen beträgt die maximale Zahlungsfrist generell 60 Tage.

Säumig im Süden

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Innerhalb der EU sind die Unterschiede beträchtlich. Vor allem im Süden lassen sich die Schuldner besonders lange Zeit. Im vergangenen Jahr mussten italienische Firmen durchschnittlich 96 Tage warten, bis der Auftraggeber die Rechnung beglichen hatte. In Österreich haben die Unternehmen durchschnittlich nach 31 Tagen gezahlt, die Behörden nach 42 Tagen.

Laut europäischem Zahlungsindex 2013 werden heuer voraussichtlich 2,1 Prozent des österreichischen Wirtschaftsvolumens durch Zahlungsverzug vernichtet. Der Vizepräsident des Europaparlaments, Othmar Karas (ÖVP), drängt auf mehr Zahlungsdisziplin.