Wirtschaft

1,33 Prozent mehr Gehalt im Handel

Die Gehälter der rund 400.000 Beschäftigten im heimischen Handel werden ab Jänner 2017 im Schnitt um 1,33 Prozent angehoben. Darauf einigten sich Arbeitgebervertreter und Gewerkschaft in der dritten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen.

Die Anhebung erfolgt nach Einkommenshöhe gestaffelt: Die Einstiegsgehälter steigen um 1,45 Prozent, alle Gehälter unter 1943 Euro im Monat um 1,35 Prozent und alle darüber um 1,30 Prozent. Das Mindestgehalt im Handel beträgt ab Jänner 1546 Euro. Die Gewerkschaft ist ihrem Ziel eines Mindestgehalts von 1700 Euro damit nur einen kleinen Schritt nähergerückt.

Deutlich mehr gibt es für die Lehrlinge. Um den Handelsberuf für Jugendliche attraktiver zu machen, werden die Lehrlingsentschädigungen um bis zu neun Prozent erhöht - und österreichweit vereinheitlicht.

570 Euro im 1. Lehrjahr

Lehranfänger erhalten in ganz Österreich ab Jänner 570 Euro im Monat statt bisher 526 Euro. Im zweiten Lehrjahr sind es dann 720 Euro, im dritten 1020 Euro und im vierten 1070 Euro. „Damit fördern wir Jugendausbildung und –beschäftigung und setzen ein klares Signal insbesondere in Richtung junge Menschen: Der Handel ist ein attraktiver Ausbildner und Arbeitgeber“, erläuterte Arbeitgeber-Chefverhandler Peter Buchmüller.

"Wir sind mit dem gestaffelten Abschluss zufrieden, es bleiben aber noch viele Punkte offen", kommentierte Anita Palkovich, die für die Gewerkschaft GPA-djp verhandelte, das erzielte Ergebnis. Die Gewerkschaft konnte sich mit ihrer Forderung nach einem erleichterten Zugang zur sechsten Urlaubswoche nach 25 Jahren Arbeit nicht durchsetzen. Keine Einigung gab auch bezüglich eines neuen Gehaltsschemas. Darüber soll jedoch schon bald weiterverhandelt werden.

Reallohn-Verlust

Auch aus einem erhofften Abschluss über der Infaltionsrate wurde nichts. Mit 1,33 Prozent liegt der Abschluss nicht nur deutlich hinter der Metallindustrie von im Schnitt plus 1,67 Prozent, sondern auch unter der Teuerungsrate der aktuellen EU-Herbstprognose für das kommende Jahr. Diese wird für Österreich von der EU-Kommission mit 1,8 Prozent prognostiziert, auch das WIFO geht von einer Steigerung der Inflationsrate auf 1,7 Prozent aus. Treten diese Prognosen ein, bedeutet dies einen Reallohnverlust für die Handelsangestellten.