Was Ihr Glück mit Ihren Genen zu tun hat
Sie fühlen sich glücklich? Oder unglücklich? Sie sind eher ein positiv denkender Mensch – oder malen Sie sich die Zukunft düster aus?
Gefühle und Lebenseinstellungen hängen von vielen Faktoren ab. Einer davon sind – die Gene. US-Forscher haben jetzt drei Gen-Varianten ausfindig gemacht, deren Vorhandensein mit persönlicher Lebenszufriedenheit in Zusammenhang steht. Träger dieser Gen-Varianten geben – statistisch gesehen – in Befragungen eine höhere Lebenszufriedenheit an. Sie haben genetisch sozusagen eine "Neigung" zu einer positiveren Lebenseinstellung.
Nicht überinterpretieren
Doch die Forscher des Baylor College of Medicine in Texas warnen gleichzeitig vor einer Überinterpretation der im Fachblatt Nature Genetics publizierten Daten: Das Vorliegen dieser genetischen Variationen ist letztlich nicht entscheidend dafür, ob sich jemand tatsächlich mehr oder weniger glücklich und zufrieden fühlt. Es erhöht zwar die Wahrscheinlichkeit für ein größeres Wohlbefinden in einem gewissen Ausmaß. Umwelt- und soziale Faktoren seien aber mindestens genauso wichtig.
Viele Wechselwirkungen
Wobei es hier auch Wechselwirkungen zwischen Umwelt bzw. Lebensbedingungen und Genen gibt, betonen die Studienautoren. Ähnliches gilt auch für neu entdeckte Varianten im Erbmaterial, bei denen ein gewisser Zusammenhang mit Depressionen oder einem emotional sehr labilen Charakter festgestellt wurde.
Insgesamt wurden für die Studie die genetischen Daten von nahezu 300.000 Menschen aus 17 Ländern ausgewertet.