Wellness

Studie: Viel zu fühlen ist gesund

Nicht nur Zufriedenheit und Gefühle des Glücks halten uns gesund. Auch eine Reihe anderer positiver Emotionen tragen dazu bei. Frühere Studien haben bereits ergeben, dass positive Gefühle einen entzündungshemmenden Effekt auf den Körper haben können. In einer neuen Studie, die im Fachblatt Emotion publiziert wurde, gingen Forscher der Frage nach, ob das Spektrum der empfundenen Gefühle dabei eine Rolle spielt.

Die Wissenschafter baten 175 Erwachsenen mittleren Alters, ein Monat lang täglich Buch über ihre Emotionen zu führen. Dabei wurden die Probanden angewiesen anzugeben, wie stark und wie oft sie Gefühle empfanden. Dabei mussten sie sich auf eine Liste von 32 Emotionen beziehen – 16 davon waren negativer, 16 positiver Natur.

Nach sechs Monaten führten die Forscher Bluttests durch, um Entzündungsmarker im Blut zu bestimmen. Entzündungsherde im Körper erhöhen erwiesenermaßen das Risiko an chronischen Krankheiten zu erkranken.

Divers zu fühlen ist gesund

Jene Studienteilnehmer, die täglich eine große Bandbreite an positiven Emotionen fühlten, wiesen geringere Entzündungswerte auf als jene Probanden, die ein geringeres Gefühlsspektrum beschrieben. Die Häufigkeit, in der die positiven Emotionen auftraten, spielte keine entschiedene Rolle. Die Bandbreite der gefühlten negativen Emotionen hatte zudem keinen Einfluss auf die Entzündungswerte.

Anthony Ong, Studienleiter und Professor an der Cornell University, sieht den Schlüssel in der Maximierung der gesundheitlichen Vorteile darin, dass Menschen ihre Gefühle differenzierter erleben. Sein Ratschlag: "Schenken Sie ihren Emotionen Aufmerksamkeit und versuchen Sie bestimmte Situationen, die Sie Ruhe oder Aufregung empfinden lassen, mental einzuordnen."

Ong räumt ein, dass im Zuge der Untersuchung nicht geklärt werden konnte, welche Faktoren welches Ergebnis bedingen. Es könnte demnach auch der Fall sein, dass Menschen mit höheren Entzündungswerten weniger emotionale Diversität oder positive Gefühle im Allgemeinen erleben. Weitere Studien seien notwendig, um den genauen Zusammenhang zwischen Glücksempfinden und Gesundheit zu klären.