Putzmittel so gefährlich wie 20 Zigaretten
Wer über einen langen Zeitraum täglich mit chemischen Reinigungssprays seine Wohnung putzt, kann genauso gut eine Packung Zigaretten rauchen. Zu dieser alarmierenden Erkenntnis kamen Forscher der norwegischen University of Bergen in einer aktuellen Studie mit 6000 Teilnehmern. Die Ergebnisse wurden im Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht.
"Während die Kurzzeiteffekte von chemischen Reinigern auf Asthma immer besser untersucht werden, fehlt es an Studien zum Langzeiteffekt", sagte Studienleiterin Cecile Svanes von der University of Bergen. Für die Untersuchung maßen die Forscher über zwei Jahrzehnte lang die Lungenfunktion der Testpersonen. In einem Fragebogen mussten sie angeben, wie oft sie chemische Reinigungsmittel verwenden. Fazit: Jene, die die Putzmittel regelmäßig benutzten, hatten deutlich schwächere Lungen - vergleichbar mit jenen, die über denselben Zeitraum 20 Zigaretten pro Tag geraucht hatten. Auch Asthma kam häufiger vor. Außerdem schienen Frauen stärker belastet zu werden als Männer, schreiben die Studienautoren.
Bereits im September hatten französische Forscher herausgefunden, dass Krankenschwestern, die Oberflächen regelmäßig mit Desinfektionsmitteln reinigen, ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko haben, lungenkrank zu werden. Die norwegischen Wissenschaftler raten, im privaten Haushalt auf chemische Reinigungssprays zu verzichten und stattdessen Mikrofasertücher und Wasser zu verwenden.