"Prosecco schadet Zähnen": Empörte Reaktionen in Italien
Von britischen Zeitungen veröffentlichte Expertenberichte, wonach Prosecco-Konsum den Zähnen Schaden zufügt, sorgen in Italien für Aufregung. Laut Professor Damien Walmsley, wissenschaftlicher Berater der britischen Zahnärztevereinigung, erhöht die Zusammensetzung des Schaumweins aus Kohlendioxid, Zucker und Alkohol die Zahnsensibilität und verursacht den Abbau von Zahnschmelz.
Die Berichte sorgten für Empörung in Italien. Das italienische Portal "Londra Italia" sprach von "Fake News", die von der britischen Bier-Lobby verbreitet würden, um dem zunehmenden Konsum des italienischen Prosecco in Großbritannien entgegenzuwirken. Dieser habe inzwischen ein Rekordhoch von 40 Millionen Flaschen pro Jahr erreicht.
"Keine Furcht vor seltsamen Medienkampagnen"
Debora Serracchiani, Präsidentin der an Kärnten grenzenden Region Friaul-Julisch Venetien, aus der der Prosecco stammt, verteidigte den populären Schaumwein. "In beschränkter Dosis bewirkt unser Prosecco Wunder. Wir sind stolz, dass unsere Region dem Proseccoden Namen gegeben hat, einem Wein, der sich auf internationaler Ebene eine besondere Beliebtheit erfreut. Der Prosecco fürchtet keine seltsamen Medienkampagnen", meinte Serracchiani in einer Presseaussendung.
Prosecco ist eine Gemeinde in der Provinz Triest, aus der ursprünglich die Rebsorte stammte, die zur Produktion des Perlweins dient. Seit dem Jahr 2010 gilt Prosecco als geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Schaumweine ("Spumante") und Perlweine ("Frizzante") aus den italienischen Provinzen Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Rund 20.000 Hektar an Rebflächen umfasst die Prosecco-Gegend. Der Absatz von Prosecco boomte in den vergangenen Jahren unter anderem in den USA, Großbritannien und im deutschsprachigen Raum.