Wellness

Das T-Shirt, das die Haltung verbessert

Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Smart Top, das beim Tragen automatisch vibriert, wenn man eine falsche beziehungsweise ungesunde Haltung einnimmt. FysioPal, so der Name des Produkts, alarmiert den Träger sofort, wenn dieser krumm oder mit schlaffen Schultern sitzt oder steht. Ermöglicht wird das durch Sensoren, die in das Top eingearbeitet sind. Diese sind mit einer App am Smartphone des Trägers synchronisiert.

Schlaues Shirt als Alltagsassistent

Alle Inhalte anzeigen

Das als Unterhemd designte Shirt vermisst demnach laufend den Oberkörper des Trägers, inklusive Nacken, Schultern und Rücken. Die so gewonnenen Daten werden wiederum an die App weitergeleitet, die daraus eine Skizze der allgemeinen Haltung des Trägers erstellt. Wird eine Fehlhaltung festgestellt, vibriert das Top sanft und erinnert so an eine Haltungsänderung.

Neben den Haltungsanweisungen stellt die App auch tägliche Trainingsprogramme, eine stündliche Analyse der Haltung und monatlichen Feedback zur Verfügung. Van Dongen, die neben dem Smart Top unter anderem eine solarbetriebene Windjacke designt hat, über ihr Produkt: "Meine Inspiration für dieses Design habe ich aus der Beobachtung meiner täglichen Umwelt gewonnen und indem ich den Leuten zugehört habe, was sie gerne täglich tragen", sagte sie gegenüber der Online-Plattform Dezeen.

Alle Inhalte anzeigen

Bei der Umsetzung hätte sie vor allem den Tragekomfort im Auge gehabt. Man habe sich stark darauf konzentriert, die passenden Materialien zu verwenden, mit einem hohen Stretch-Anteil, der komfortabel und auch für die Elektronik ideal sei. Herausgekommen ist ein minimalistisches Shirt, das klares Design mit einer simplen Form vereint.

Derzeit ist Fysiopal lediglich ein Prototyp. Das Shirt soll jedoch der Designerin zufolge, "den Weg für tragbare Technologien ebnen, die funktional und ästhetisch zugleich sind." Weitere Infos zum Produkt finden Sie hier.

"Tolle Art des Feedbacks"

Dr. Karl-Heinz Kristen, Facharzt für Sportorthopädie, hält den Prototyp für ein spannendes Produkt. Da man den eigenen Rücken beim Stehen, Gehen oder Sitzen ohnehin nicht beobachten könne, sei es "eine tolle Art des Feedbacks" auf die individuelle Haltung.

Bei der entsprechenden individuellen Normierung des Produkts sieht der Mediziner hingegen Probleme. "Die Frage ist, was die genauen Normwerte sind, anhand derer das Gerät an die Haltungsänderung erinnert." Bei einem angeborenen Rundrücken oder einer Skoliose müsste man die Einstellungen entsprechend anpassen.

Abgesehen von dem innovativen Prototyp gibt es Kristen zufolge eine ganze Reihe weiterer Produkte, die zwar ohne direkte Feedback-Funktion arbeiten, aber dennoch auf eine Haltungsänderung abzielen. Der Facharzt nennt hier beispielsweise Einlagen für Schuhe, Laufsocken die das Laufen erleichtern sowie Funktionswäsche, die Spannung aufbaut und die Haltung optimiert.

Haltungsschäden könne man vor allem durch entsprechende Ausgleichsprogramme in der Freizeit vorbeugen. "Wir entwickeln uns immer mehr zu einer sitzenden Gesellschaft. Regelmäßige Bewegung und sportliche Betätigung sind daher unabdingbar", so Kristen. Auch ein Personal-Training bei dem man maßgeschneiderte Tipps bekommt, sei ratsam.