Wellness

Nach Kritik: Google Maps löscht Kalorienzähler

Die neue Funktion von Google Maps, die spielerisch und wohl auch motivierend wirken sollte, kam bei der Nutzerschaft ganz und gar nicht gut an. Bei dem Feature handelte es sich um einen Kalorienzähler. Nutzer der englischsprachigen iOS-App von Google Maps sahen, wie viele Kalorien sie verbrauchen, wenn sie eine Route zu Fuß gehen würden. Am Mittwoch wurde der Testlauf beendet und das Feature deaktiviert. Das bestätigte Google gegenüber Buzzfeed.

Protest gegen rosa Cupcake

Der Grund: Nutzer hatten sich über das Schätzungsfeature beschwert. Dabei ging es vor allem um das Design der Zusatzfunktion. Die Kalorien, die man beim Gehen verbrennen würde, wurden Usern in Form von rosaroten Cupcakes angezeigt, die sie später als Belohnung genießen könnten.

Diese Darstellung sei bevormundend und außerdem demütigend für übergewichtige Menschen, kritisierten Nutzer auf Twitter. Der lustvolle Anreiz, den Google offenbar schaffen wollte, kam nicht an. Eine Frau schrieb, dass sie nicht wissen wolle, wie viele oder wenige Kalorien ein einstündiger Spaziergang verbrenne. Andere ärgerten sich darüber, dass man die Kalorienschätzung nicht (oder nur schwierig) abstellen könne. Außerdem sei es angesichts möglicher essgestörter User bedenklich, Kalorienzähler zu promoten, so der Tenor. Das zwanghafte Verhalten Betroffener würde damit verstärkt.

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Ebenfalls im Fokus der Proteste stand die Ungenauigkeit von Kalorienschätzungen. Zwar bieten viele Tracker und Apps diese mittlerweile an, ist der Algorithmus jedoch nicht differenziert genug, kann es zu fehlerhaften Berechnungen kommen. Das ist auch wissenschaftlich erwiesen: Beim angezeigten Kalorienverbrauch weichen Fitness-Apps laut einer Studie der US-Universität Stanford um durchschnittlich 27 Prozent ab.