Wellness

Aus Krankenhaus: Lena Dunham kritisiert Trump

Gesundheit ist in den USA, trotz der durch Obamacare einhergehenden verpflichtenden Krankenversicherung für alle Bürger, ein Privileg. Dass die Bemühungen von Ex-Präsident Barack Obama durch Donald Trumps Gesundheitspläne auf dem Spiel stehen und die sozialen Ungerechtigkeiten im Land damit weiter verstärkt werden könnten, sehen viele als Problem.

Lena Dunham brachte ihre Kritik an den Reformgedanken des neuen Präsidenten vor wenigen Tagen auf Instagram zum Ausdruck. Dort postete die 30-jährige US-Amerikanerin, die auch als Schriftstellerin und Drehbuchautorin arbeitet, ein Foto von sich aus dem Krankenhaus. Unmittelbar nach der diesjährigen Met Gala wurde Dunham ins Spital gebracht, wo sie wegen Unterleibsschmerzen behandelt wurde.

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"Habe Glück Hilfe zu bekommen"

Die Situation nutzte Dunham, die unter anderem mit ihrer Autobiographie "Not That Kind of Girl" Bekanntheit erlangte, um auf die Lücken des Gesundheitssystems und die Gefahren der geplanten Teilabschaffung von Obamacare hinzuweisen.

Dunham leidet seit Jahren an Endometriose, einer gutartigen, aber chronischen Erkrankung bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter. Bei Endometriose treten Herde aus Gebärmutterschleimhaut an anderen Stellen im Körper auf. Diese Herde verhalten sich genau so wie die Zellen in der Gebärmutter: Sie werden von Hormonen gesteuert, unterliegen dem Zyklus und lösen Blutungen aus. Das Blut kann jedoch nicht einfach abfließen, was Zysten, Verwachsungen, Entzündungen und Vernarbungen verursachen kann, die zu teils sehr starken Schmerzen und in extremen Fällen auch zur Gefährdung anderer Organe führen können.

Wie aus Dunhams Posting hervorgeht, unterzog sich sie sich vor Kurzem deshalb einer Operation, die nun zu Komplikationen und einem neuerlichen Krankenhaushalt führte. Trotz der wiederkehrenden Schmerzen habe sie "Glück, Hilfe zu bekommen, wenn ich Schmerzen habe". "An die Privilegierten – vergesst niemals, dass wir wirklich Glück haben und es an andere zurückgeben können, indem wir geplante Elternschafts- und Transgenderkliniken mit unserer Zeit und unserem Geld unterstützen", schreibt sie weiter.

Chronisch Kranke sind nicht "schwach"

Auch für chronisch Kranke macht sie sich stark: "Ich möchte alle Frauen, die an einer chronischen Erkrankung leiden, daran erinnern, dass wir nicht schwach sind – so ziemlich das Gegenteil ist der Fall!"

Donald Trump hält nicht viel von Obamas Errungenschaften in Sachen Gesundheitssystem. Er will große Teile von Obamacare daher abschaffen, das kündigte der Republikaner bereits während des Wahlkampfes an. Stattdessen will er ein System, dass "viel günstiger und viel besser ist" einführen. Die Chancen dafür stehen gut: Bei der Abstimmung im Repräsentantenhaus stimmte eine knappe Mehrheit dafür, die historische Krankenversicherung in Teilen abzuschaffen (mehr dazu hier).

Auch andere Promis protestieren

Kürzlich hatte US-Moderator Jimmy Kimmel in dieselbe Kerbe geschlagen. In seiner TV-Show sprach der Talkmaster sichtlich gerührt über die Herzkrankheit seines Sohnes. Kimmels erstes Kind wurde mit einem Herzfehler geboren, der glücklicherweise im Zuge einer Operation behandelt werden konnte. Auch Kimmel fühlt sich durch seine finanziellen Mittel im Gesundheitssystem privilegiert, eine Tatsache, die sich ihm zufolge unter Trump weiter verschärfen könnte (mehr dazu hier).

Wie Dunham setzen sich aktuell auch viele Frauen für Menschen mit Vorerkrankungen ein. Auf Twitter zeigen sie sich empört darüber, dass Versicherungen künftig womöglich Menschen mit Vorerkrankungen von ihren Leistungen ausschließen dürfen. Die weibliche Bevölkerung der USA fühlt sich mehrheitlich betroffen, da Medienberichten zufolge viele Krankheiten und Diagnosen, die eben gerade Frauen betreffen, in Zukunft nicht mehr von den Versicherungen bezahlt werden könnten.