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Miss USA: "Gesundheitsfürsorge ist ein Privileg"

Viel wurde in den vergangenen Wochen und Monaten über das US-amerikanische Gesundheitssystem und Donald Trumps Pläne zur Abschaffung von Obamacare gesprochen. Promis wie Jimmy Kimmel und Lena Dunham sprachen sich öffentlich für ein Gesundheitswesen aus, das keinen Unterschied zwischen Arm und Reich macht (mehr dazu hier).

Gesundheit als "Privileg"

Kara McCullough, seit dem 14. Mai die amtierende Miss USA, sieht das offenbar anders: Sie wurde bei dem Schönheitswettbewerb in Washington zu kontroversen Themen, darunter Frauenrechte und Gesundheitsvorsorge, befragt. Konkret ging es in einer Fragestellung darum, ob eine bezahlbare Gesundheitsfürsorge das Recht eines jeden Amerikaners oder ein Privileg sei. "Ich würde sagen, dass es definitiv ein Privileg ist", gab die 25-Jährige, die 1991 im italienischen Neapel als Tochter eines Marineoffiziers geboren wurde, zu Protokoll.

McCullough studierte Kernchemie an der South Carolina State University und arbeitet als Chemikerin in der US Nuclear Regulatory Commission, einer Behörde, die für die Sicherheit von Kernkraftwerken zuständig ist. Als Regierungsangestellte werde ihr eine Gesundheitsversorgung gewährt, sagte sie. "Und ich sehe, dass es in erster Linie darauf ankommt, Jobs zu haben, wenn man eine Gesundheitsfürsorge haben will." Daher müsse die Regierung ein Umfeld schaffen, indem man als Bürger die Möglichkeit habe zu arbeiten und versichert zu sein.

"Arme verdienen keine Gesundheitsfürsorge?"

Im Internet brach aufgrund von McCulloughs Aussage eine hitzige Diskussion los. Das berichtet unter anderem die Washington Post. So sprachen sich User auf Twitter unter anderem für die Aberkennung ihres Miss-USA-Titels aus. Eine Nutzerin fragte provokant: "Also arme Leute verdienen keine Gesundheitsfürsorge, weil die neue Miss USA sagt, das sei ein Privileg."

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Bereits während der Vorentscheidung zur Miss USA wurde McCullough aufgrund ihrer leicht konservativen Antworten im Zuge des Schönheitswettbewerbs kritisiert. Sie wurde von den Veranstaltern aber auch früh als "eine der intelligentesten Teilnehmerinnen der letzten Zeit" betitelt.

Gleichstellung statt Feminismus

Auch ihre Antwort auf Frage, was Feminismus in ihren Augen bedeute und ob sie sich selbst als Feministin sehe, zog Reaktionen nach sich. "Als weibliche Wissenschafterin im Dienst der Regierung möchte ich das Wort Feminismus durch Gleichstellung austauschen", sagte McCullough. Sie wolle sich selbst nicht als hartgesottene Feministin sehen, der "Männer egal sind".

Dennoch trete sie für gleiche Chancen für beide Geschlechter am Arbeitsplatz ein. Aus eigener Erfahrung könne sie bestätigen, dass Frauen in Führungspositionen im Medizinbereich enormen Einfluss nehmen können, "also würde ich als Miss USA diese Art der Führungsverantwortung global verbreiten."

Auf Twitter posteten zahlreiche Userinnen daraufhin kritische Kommentare. Einer Userin zufolge wäre die gesamte Frauenbewegung der Nation bei McCulloughs Aussagen "zusammengezuckt".

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