Wellness

Entschädigung: Firma bietet Nichtrauchern Extra-Urlaub

Mit der neuen Regelung reagiert die Firmenleitung auf Beschwerden von Angestellten, die kritisiert hatten, dass rauchende Kollegen während der Arbeitszeit bedeutend mehr Pausen machen würden. Laut einem Sprecher der Marketingagentur Piala Inc. hätte diesbezüglich im Laufe dieses Jahres einer von vier Mitarbeitern eine Notiz in der internen Beschwerdebox hinterlassen. "Unser CEO hat die Kommentare gesehen und stimmte dem zu, also geben wir Nichtrauchern als Kompensation Extra-Urlaub", sagte Hirotaka Matsushima gegenüber dem Telegraph.

Die Ablehnung gegenüber rauchenden Kollegen sei im aktuellen Kalenderjahr gestiegen, da sich das Büro der Firma im 29. Stock eines Hochhauses in Tokyo befindet. Will man eine Zigarette rauchen, muss man bis ins Erdgeschoss fahren. So dauert eine Rauchpause im Schnitt bis zu 15 Minuten.

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Mit der Aktion, die im September eingeführt wurde, wolle man nicht zuletzt einen Anreiz für Mitarbeiter schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören, betont CEO Takao Asuka im Interview mitKyodo News. "Ich hoffe, dass wir Angestellte dadurch motivieren können mit dem Rauchen aufzuhören – und zwar durch Anreize und nicht durch Strafen oder Zwang."

Viele nehmen Angebot in Anspruch

Ob der zusätzliche Urlaub zum Rauchstopp animiert, wird sich zeigen. Nur einen Monat nach der Einführung der neuen Urlaubsregel scheint jedoch bereits klar, dass Nichtraucher den Extra-Urlaub rege in Anspruch nehmen. Bisher hätten 30 der insgesamt 120 Mitarbeiter um zusätzlichen Urlaub angesucht. Unternehmenssprecher Matsushima, selbst Nichtraucher, hat den Extra-Urlaub genutzt, um mit seiner Familie auf Urlaub zu fahren.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO rauchen 21,7 Prozent der Erwachsenen in Japan. Männer rauchen mehr als Frauen und jüngere Menschen weniger als ältere. In Österreich rauchen 27 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen. Der Anteil der täglich Rauchenden ist bei beiden Geschlechtern im Alter von 20 bis 54 Jahren am höchsten. Weltweit sterben laut eines WHO-Berichts etwa sieben Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums.