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Forscher lüften das Geheimnis des Orgasmus

Über den Höhepunkt ist schon viel geschrieben worden – jetzt sind Wissenschaftler der Frage nachgegangen, ob es beim Kommen Unterschiede gibt. Also, ob Hetero-, Homo- oder Bisexuelle mehr beziehungsweise weniger Höhepunkte beim Sex haben und welche Rahmenbedingungen es dafür braucht. Dazu hat ein Forscherteam rund um David Frederick von der University of California anhand von 52.588 Erwachsenen und im Rahmen einer Umfrage insgesamt 30 verschiedene Merkmale und Verhaltensweisen erforscht, die mit der Häufigkeit eines sexuellen Höhepunkts korrelieren. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Archives of Sexual Behavior veröffentlicht.

"Serie von Muskelkontraktionen"

Einen Orgasmus definieren die Experten dabei als "eine Serie von Muskelkontraktionen im Genitalbereich, die zu einer sexuellen Entladung/Entspannung führt und von angenehmen Sensationen begleitet ist" (Masters & Johnson, 1966). Ebenfalls bekannt ist, dass Männer leichter zum Orgasmus kommen als Frauen – dieses Faktum wurde bereits im Rahmen vieler Studien bestätigt.

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Nun zeigten sich allerdings viele spannende Unterschiede, wer wie häufig tatsächlich zum Höhepunkt kommt. Erneut wurde bestätigt, dass heterosexuelle Männer in Sachen "Kommen" klar im Vorteil sind – 95 Prozent der Befragten (Männer) gaben an, so gut wie immer beim Sex mit der Partnerin einen Orgasmus zu erleben. Anders bei den Frauen – da sind es nur 65 Prozent. 89 Prozent der homosexuellen Männer und 86 Prozent der lesbischen Frauen geben an, stets einen Höhepunkt zu erleben. Und die Bisexuellen? Hier sagen 88 Prozent der Männer und 66 Prozent der Frauen, dass sie beim Sex meist zum Orgasmus kommen. Fazit: Heterosexuelle Frauen sind klar im Nachteil.

To-do-Liste fürs Kommen

Und was passiert genau beim Sex? Auch bei sexuellen Praktiken haben die Wissenschaftler nachgefragt. Wie oft befriedigen sich die Befragten selbst, verwenden sie Sexspielzeug oder Dessous, welche Stellungen sind beliebt? Vor allem aber: Küssen die Partner einander, wenn sie Sex haben, beteuern sie dabei ihre Liebe? Sämtliche Angaben wurden schließlich mit der Orgasmushäufigkeit in Zusammenhang gebracht – daraus entstand eine Art "To-do-Liste" fürs Kommen:

Heterosexuelle Frauen erleben öfter einen Höhepunkt, wenn sie sich selbst mit der Hand zusätzlich stimulieren, beim Oralsex – und: beim Küssen. Vaginaler Sex sei kaum ein orgasmusförderndes Kriterium – was insofern spannend ist, als das Gros der Männer von der Wichtigkeit des Koitus, also des Eindringens, überzeugt ist.

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Interessant ist außerdem, wie viele Missverständnisse es rund um den gemeinsamen Sex gibt. Ein relativ hoher Prozentsatz der heterosexuellen Männer, nämlich 41 Prozent, ist überzeugt, dass ihre Partnerin beim Verkehr immer befriedigt wird, also einen Höhepunkt erlebt. Während lediglich 33 Prozent sagen, dass dies der Fall sei – der Unterschied lässt sich vermutlich damit erklären, dass viele Frauen einen Orgasmus vortäuschen.

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Die "Bringer"

Wichtigste Schlussfolgerung, die sich aus der Studie herauslesen lässt: Die wenigsten heterosexuellen Frauen haben durch reine Penetration, also vaginalen Sex, einen Höhepunkt. Da muss man sich schon mehr einfallen lassen – Ideen gäbe es genug, das zeigt die Studie ebenfalls.

Laut der Untersuchung spielt etwa Oralsex eine große Rolle als Alternative zum klassischen Akt. Außerdem führen laut Studie folgende Verhaltensweisen zu einem stärkeren Erleben von Lust und gelten als echte "Bringer":

  • wenn Frauen gefragt werden, was sie im Bett wollen
  • Austausch erotischer Telefonate oder E-Mails
  • anale Stimulation
  • Gespräche über sexuelle Fantasien sowie Dirty Talk
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