Wellness

Der erste vegane Fußballklub der Welt

Ein veganer Fußballklub – ja, das gibt es tatsächlich. Bei den Forest Green Rovers geht man in Sachen Ernährung einen ganz eigenen Weg. Heißt: Klassische Stadion-Leckereien wie Bratwürste und Wurstsemmeln suchen Fußball-Fans bei dem englischen Viertligisten vergeblich. Tierische Produkte wurden vom Stadiongelände verbannt, die gesamte Küche ist vegan.

Veganes für Fans & Spieler

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Die Abkehr von der Fleischeslust gilt auch für die Mannschaft. An Trainings- und Spieltagen steht ausschließlich fleisch- und milchproduktfreie Kost auf den Speiseplan. Das zeigt Wirkung: Obwohl sie nicht dazu verpflichtet sind, haben einige Spieler auch privat der karnivoren Ernährung abgeschworen.

Die neuen Ernährungsvorschriften sind Teil einer großangelegten Initiative, die bei dem Verein schrittweise umgesetzt wurde. Dabei wird Nachhaltigkeit großgeschrieben.

Nachhaltiges Grundkonzept

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Der Platz wird nur mit aufgefangenem Regenwasser gegossen, die Farbe für die Spielfeldmarkierungen enthält keinerlei Chemikalien, 20 Prozent des Stroms kommen aus den 180 auf dem Stadiondach installierten Solarmodulen – und auf dem Parkplatz gibt es Ladestationen für Elektroautos.

Verantwortlich für die kleine Fußball-Revolution ist Dale Vince, der den Verein 2010 übernahm und ihn umweltfreundlicher ausrichtete. "Wir hatten die Möglichkeit, unsere Botschaft einem Publikum zu vermitteln, das sonst eher nicht dafür empfänglich ist", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Und weiter: "Also dachten wir uns, hier rennen wir keine offenen Türen ein, lasst uns dort über Essen und Transport sprechen."

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Der 53-Jährige, für sein Engagement im Umweltschutz 2004 von der Queen mit dem britischen Verdienstorden ausgezeichnet, gründete 1995 das erste Elektrizitätsunternehmen, das seine Kunden rein aus erneuerbaren Ressourcen versorgt. Zuvor hatte er als Aussteiger auf einem Hügel in der Nähe des Stadions in einem Wohnmobil gelebt.

Doch Vince weiß: Der sportliche Erfolg ist essenziell, sonst ist jede Bemühung vergebens. "Wir haben einen biodynamischen Platz, aber das bedeutet nichts, wenn es kein guter Fußball-Platz ist", sagt er. Bisher klappt es aber ganz gut: In der vergangenen Saison gelang der Aufstieg aus der National League. Damit beheimatet das Örtchen Nailsworth mit seinen 5000 Einwohnern als kleinste Stadt überhaupt einen Football-League-Klub.

Der Appetit auf Wandel ist längst nicht gestillt: Vince träumt davon, den Klub noch zwei Ligen höher in die Championship zu führen und dort in vier Jahren im grünsten Stadion der Welt zu spielen. Der neue Eco Park soll vollständig aus Holz bestehen. Noch mögen die Forest Green Rovers nicht in der Premier League angekommen sein, aber wenn es um Umweltbewusstsein geht, spielen die Green Devils längst in ihrer ganz eigenen Liga.