Wellness

Darum ist Fruchtsaft nichts für Kleinkinder

Die American Academy of Pediatrics (AAP), eine Organisation von beruflichen Vertretern der Pädiatrie in den Vereinigten Staaten, hat kürzlich ihre Empfehlungen bezüglich des kindlichen Konsums von Fruchtsaft adaptiert. So wird nun geraten "Kindern unter einem Jahr keinen Fruchtsaft zu trinken zu geben". Damit ändert die Organisation zum ersten Mal seit 2001 ihre Richtlinien in diesem Bereich. Bisher hatte man sich gegen die Gabe von Fruchtsaft bei Säuglingen unter sechs Monaten ausgesprochen.

Die veränderte Empfehlung wird in einem neuen, umfassenden Statement der AAP ausgeführt, das im Juni im Fachblatt Pediatrics publiziert wird. Darin kommen die Experten zu dem Schluss, dass Fruchtsaft für die steigenden Übergewichtsraten bei Kindern verantwortlich ist. Auch der Einfluss auf die Mundgesundheit, Stichwort Karies, bei Kindern sei bedenklich.

"Eltern mögen Fruchtsaft als gesund wahrnehmen, aber es ist kein guter Ersatz für frisches Obst und liefert nur noch mehr Zucker und Kalorien", so Melvin B. Heyman, Mitautor der Studie. Kleine Mengen seien für ältere Kinder in Ordnung, bei Kindern unter einem Jahr allerdings völlig unnötig.

Frischer Fruchtsaft könne bei Kindern über einem Jahr im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung förderlich sein, die AAP unterstütze jedoch jegliche Bemühungen den Verzehr von frischen Früchten bei Kindern zu steigern, heißt es in einem offiziellen Statement.

Einigkeit bei Fruchtsäften

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Kindern idealerweise kalorienfreie Getränke zu trinken zu geben. Besonders empfehlenswert zum Durstlöschen seien Trinkwasser, Mineralwasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Fruchtsaftschorlen seien akzeptabel und löschen ebenfalls gut den Durst.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bringt Fruchtsäfte bei Kindern mit gesundheitlichen Nachteilen in Verbindung. Erhöhte Aufmerksamkeit sollte dem Konsum von freien Zuckern, besonders in Form von mit Zucker gesüßten Getränken, gewidmet werden, da diese die Gesamtenergieaufnahme erhöhen, die Aufnahme von gesunden Lebensmitteln reduzieren könnten und damit zu einer unausgewogenen Ernährung, Gewichtszunahme und Zahnerkrankungen führen können.