Wagner-Aufstand, was war das bitte?
Von Stephan Andrejs
Keine 48 Stunden ist es her, da stehen russische Wagner-Söldner offenbar nur 200 Kilometer vor Moskau und drehen dann wieder um. Ihr Chef, Jewgeni Prigoschin, ist - seit er die Südrussische Garnisonsmetropole Rostov angeblich Richtung Belarus verlassen hat - verschwunden. Was aber wirklich hinter der Aktion steckt, darüber spekulieren viele, mehr geht nicht.
Auch nicht beim Treffen der EU-Außenminister dazu heute in Luxemburg. Dessen Außenminister Jean Asselborn sagt beim Eintreffen folgendes:
„Das ist schon außergewöhnlich, was geschehen ist. Auch der Deal. … Jetzt muss Putin mit einem Diktator und einem Sträfling verhandeln.“
EU-Gipfel zur Lage in Russland
Österreich wird bei dem Treffen von Alexander Schallenberg vertreten. Er sieht in erster Linie eine innerrussische Angelegenheit in diesem möglicherweise offenen Machtkampf, die aber Auswirkungen auf den Rest der Welt haben könnte. Russland ist Ständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat und eine Atommacht.
Seit den ersten Kriegstagen eine Nebenerscheinung des Krieges der sehnliche Wunsch vieler Länder vom russischen Öl und Gas unabhängig zu werden. Auch in Österreich hat man bemerkt, wie abhängig man eigentlich vom Kremlherren geworden ist, der dort de Facto alles bestimmt.
Nur: Wirklich passiert ist bisher zu wenig, immer noch kommt mehr als die Hälfte unseres Erdgases aus Russland. Wie das jetzt endlich ändern ist die große Frage beim Treffen der grünen Energieministerin Leonore Gewessler mit den heimischen Versorgern.
Was tun in Zeiten, wo scheinbar eine Krise die nächste verfolgt? Kann man da einfach so das größte Open Air Europas bei freiem Eintritt feiern? Oder muss man sogar? Das hab ich am Donauinselfest die Frontleute der deutschen Band Boss Hoss gefragt:
Das nehmen wir doch jetzt einfach so mit.
Und bringen jetzt auch lieber die schönen Seiten des Lebens auf die Bühne