TikTok will Beauty-Filter für Minderjährige verbieten

Große Augen, pralle Lippen, schmale Nase – die Schönheitsideale auf Social Media beeinflussen das Selbstbewusstsein junger Erwachsener erheblich. Das belegen immer mehr Studien. Um den Jugendschutz zu stärken, sollen die Richtlinien auf verschiedenen Plattformen künftig strenger werden.

TikTok verschärft Regeln für Minderjährige

Wie der Guardian berichtet, ergreift TikTok proaktiv Maßnahmen, um gesetzlichen Regelungen zuvorzukommen. Ab kommender Woche wird die Plattform freiwillig Beauty- und Make-up-Filter für Nutzerinnen und Nutzer unter 18 Jahren schrittweise verbieten. Zwar können Minderjährige weiterhin Videos mit "verschönernden" Filtern ansehen, diese Clips sollen allerdings mit entsprechenden Hinweisen versehen werden.

Einfache Filter, wie beispielsweise Hasenohren, bleiben hingegen erlaubt. Die Einschränkungen betreffen also vor allem Filter, die das Aussehen stark verändern und unrealistische Schönheitsideale fördern.

Keine Beauty-Filter: Studie gab Anlass zu Verbot

Hintergrund für die neuen Regelungen ist eine aktuelle Studie, die TikTok gemeinsam mit der britischen NGO Internet Matters in Auftrag gegeben hat. Mit einem kleinen Sample an Teilnehmenden konnten die Auswirkungen der Beauty-Filter deutlich bewiesen werden: Befragt wurden 96 Jugendliche und 93 Eltern aus Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Indonesien und den USA. Die Ergebnisse zeigten: Viele Jugendliche, insbesondere Mädchen, empfanden ihr eigenes Aussehen nach der Nutzung der Filter als unattraktiv. Die Mehrheit verspürte großen Druck durch die digitale Manipulation und die unrealistischen Schönheitsstandards. Der Einfluss der Filter auf die mentale Gesundheit und das Körperbild der Teenager ist laut der Studie unumstritten. Internet Matters empfiehlt daher verpflichtende Kennzeichnungen und Altersbeschränkungen für Beauty-Filter. 

Die Plattform TikTok darf erst ab 13 Jahren genutzt werden. Die Altersverifizierung gestaltet sich allerdings schwierig. Das könnte auch hinsichtlich der Nutzung von Beauty-Filtern zum Problem werden. Nutzerinnen und Nutzer geben ihr Alter beim Erstellen eines Accounts selbst an und können der Plattform ohne weitere Überprüfung des Alters beitreten. TikTok wolle die Altersüberprüfung aber künftig verschärfen, heißt es. Mit Hilfe einer Software oder KI sollen Accounts von Minderjährigen bald schneller erkannt werden.