Wieso diese Frauen für Luxus-Urlaub bezahlt werden
Wenn man Julie Sarinanas Instagram- Account öffnet und die unzähligen perfekt inszenierten Fotos durchsieht, fällt auf, dass die Bloggerin von sincerelyjules.com ganz schön in der Welt rumkommt. Ob italienische Amalfi-Küste oder Design-Hotel in Miami - es gibt kaum einen Ort, wo die Amerikanerin noch nicht gewesen ist. Eigentlich würden diese Reisen ein Vermögen kosten, doch die 30-Jährige muss wohl für keine von ihnen auch nur einen Cent ausgeben. Mehr noch: Sie wird dafür bezahlt.
Live-Marketing statt langweilige Anzeigen
Immer mehr Firmen setzen statt auf klassische Anzeigen lieber auf die Zusammenarbeit mit Bloggern. Sie bezahlen dafür, dass Frauen wie Julie ihren Millionen Followern auf Instagram, Facebook und Snapchat Kleidungsstücke der Marke präsentieren und dabei weitaus mehr Nähe zum Kunden aufbauen als es ein Plakat jemals könnte. Doch je mehr Relevanz die sozialen Medien gewinnen, desto aufwendiger werden die Kooperationen mit den großen Namen der Blogger-Szene. Dazu gehören mittlerweile auch Reisen zu Traum-Destinationen.
Das Konzept ist so simpel wie effektiv: Blogger werden in Luxus-Resorts einquartiert, mit der Kollektion der Firma ausgestattet, die sie während ihrem Aufenthalt tragen und natürlich fotografieren. Was auf den ersten Blick wie Urlaub aussieht, ist in der Tat cleveres Live-Marketing.
Der Modegigant revolve.com war einer der ersten, die diese neue Form der Vermarktung im großen Stil aufzogen. Regelmäßig werden nicht nur Julie Sarinana, sondern auch Chiara Ferragni (theblondesalad.com), Rumi Neely (fashiontoast.com) und Aimee Song (songofstyle.com) zu Revolve-Events nach Mexiko, Kroatien oder Texas geflogen. Dort posten die Frauen fleißig Fotos von den Partys, Ausflügen und Strand-Besuchen - und verraten nebenbei auch gleich welches Stück aus dem Shop sie gerade tragen.
Raissa Gerona, Marketing-Vizepräsidentin beim US-Onlineshop, sagte im Interview mit fashionista.com, dass man mit diesen Reisen die Kollektionen in jenen Kontext rücken wolle, in dem auch die Kundin die Stücke gerne tragen würde. "Wir zeigen der Kundin nicht nur wie man ein Kleid tragen, sondern auch wo man das tun und wie man damit seine Persönlichkeit unterstreichen kann - alles in einem Foto", verriet die Social Media-Expertin. Auch große Modehäuser wie Dior und Louis Vuitton arbeiten immer öfter nach diesem Konzept. Denn die Kosten für solche Reisen sind im Vergleich zu großen Kampagnen mit teuren Fotografen und Models vergleichsweise gering.