Leben/Mode & Beauty

Wien und New York im Zeichen der Mode

Rot-Weiß-Blau. Farben dominieren die Frühjahrsmodeschauen in New York. Und diese drei ganz besonders. Bei den Zweitlinien von Donna Karan und Marc Jacobs, bei DKNY und Marc by Marc Jacobs, bei Diane von Fürstenberg und der eher uninspirierten Victoria Beckham. Weil es die Farben der amerikanischen Flagge sind.

2001 krachten die Türme des World Trade Centers mitten in die New Yorker Modewoche, beendeten das Treiben. "Unsere DKNY-Show hätte am 11. September 2001 stattfinden sollen", erinnert sich Karan. Am 11. September 2011 war eine ihrer besten Kollektionen zu sehen: bunt und fröhlich.

Diane von Fürstenberg zeigte ebenfalls eine tolle Kollektion, genannt "Beginnings". Als hätte der Jahrestag auch sie beflügelt. Nach der Show begrüßte sie ihre Stargäste und teilte kleine US-Flaggen aus.

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Marc Jacobs präsentierte seine Zweitlinie Montagabend, wo er normalerweise seine Hauptlinie vorführt. Mit der war er allerdings nicht fertig geworden. Sie wird am letzten Tag der Modewoche, Donnerstag, gezeigt.

Von Gustav Klimt und seiner Freundin, der Wiener Modeschöpferin Emilie Flöge, inspiriert ist die Kollektion von Rubin & Chapelle (siehe Interview). Bunt und aufregend jene von Thakoon. Alexander Wang wurde ebenso ausgiebig bejubelt wie Prabal Gurung.

Zwei Debüts gab es auch: Zum ersten Mal inszenierten die Nachfolger von Helmut Lang, das Ehepaar Nicole und Michael Colovos, eine Show. In Weiß, Schwarz, Gelb und Grau. Farben, die Lang auch immer wieder verwendet hat. Und nach dem Abgang von Christoph Lemaire bei Lacoste bewies dort der neue Designer, Felipe Oliveira Baptista, mit einer gekonnten Kollektion, dass er sehr wohl den Charakter des Labels verstanden hat.

Interview: Ein T-Shirt, das einfach perfekt aussieht

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Sie stammt aus Osttirol, er aus Ohio. 1997 gründeten Sonja Rubin und Kip Chapelle in N.Y. das Label Rubin&Chapelle. Steuerten es durch Krisen, eröffneten ihr zweites Geschäft in Los Angeles und wurden nun ins Council of Fashion Designers of America (CFDA) aufgenommen.

KURIER : Seid Ihr stolz?

Sonja Rubin: Ins CFDA kommt man nur auf Empfehlung 'rein, daher freut uns das.

Kip Chapelle: Ab Jänner zahlen wir auch gerne den Mitgliedsbeitrag.

Ihr habt gerade Eure zweite Boutique in Malibu eröffnet. Dort siedeln sich auch Lanvin und Missoni an. Ihr seid wieder einmal Vorreiter?

Stimmt, als wir 2002 im Meatpacking District eröffneten, waren wir das erste Modegeschäft. Jetzt sind von Alexander McQueen über Diane von Fürstenberg bis Hugo Boss alle rund um uns.

Wie habt Ihr 9/11 erlebt?

Uns hat es damals finanziell erwischt. Die Verträge mit einem Investor für unsere Boutique waren unterschriftsfertig. Wegen 9/11 trat er zurück, wir mussten das Geld selbst auftreiben.

Gibt es VIPs unter Euren Kundinnen?

Von Keira Knightley über Daryl Hannah, Sienna Miller, Gwyneth Paltrow, Chelsea Clinton bis Sarah Jessica Parker kommen alle freiwillig, durch Mundpropaganda zu uns. Wir haben noch nie einem Star ein Outfit geschickt und geschenkt.

Was ist für Euch derzeit das Wichtigste beim Entwerfen?

Wir arbeiten an einer neuen Uniform für Frauen. Wir versuchen herauszufinden, wie ein Outfit gestaltet sein muss, dass es sich wie ein T-Shirt trägt, aber aussieht wie die perfekte Garderobe.

Der singende Modepensionist

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Sonntagnacht, zu später Stunde im Jazz Club Lenox Lounge: U2-Bono sitzt am Klavier und singt Cole Porters Ballade "Night and Day". That's New York zur Zeit der Fashion Week.

Einem Mann gelang es dennoch, Bono in den Schatten zu stellen. Bereits vergangene Woche bekam Modepensionist Valentino den "Couture Council's Award for Artistry of Fashion" verliehen. Samstag erschien er bei der Präsentation von Carine Roitfelds neuem Buch "Irreverent" im Nobelkaufhaus Barney's.

Wo er gar Karaoke sang - etwa "My Way" . Der Applaus war ihm sicher. Keinen Beifall erntete hingegen Lindsay Lohan für ihren Auftritt. Im Dunkeln huschte die Schauspielerin zur Show von Cynthia Rowley, um die Fotografen daran zu hindern, ihre frisch aufgespritzten Lippen abzulichten.

Internationales Design - made in Austria

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Bereits zum dritten Mal lockt die MQ Vienna Fashionweek Modebegeisterte aus ganz Österreich nach Wien. Heute öffnet das imposante Fashionzelt im Museumsquartier seine Pforten und versprüht auch hierzulande internationales Fashion-Flair.
Rund 70 DesignerInnen aus dem In- und Ausland arbeiten seit Wochen an ihren opulenten Fashion-Shows und präsentieren bis einschließlich Sonntag ihre neuen Pret-à-porter-Kollektionen.
Starkes Trio. Vor wenigen Jahren noch pilgerten Trendsetterinnen wie Elvyra Geyer, Maria Oberfrank und Zigi Müller in die etablierten Modemetropolen New York, Mailand, London und Paris, um sich irgendwann einmal die Frage zu stellen: "Warum muss man sich ein Flugticket kaufen um sich die neuesten Modetrends zu sichern? Warum holt man die Fashionweek nicht gleich nach Wien?"

Gesagt, getan. Unermüdlich setzten sich die drei Frauen für das gigantische Modespektakel ein - schließlich galt es, auch heimischen Jungdesignern und Talenten eine angemessene Plattform zu bieten. Vor drei Jahren war es dann soweit. Klein, aber fein steckten sie die Vienna Fashionweek in Babyschuhe - die wuchs dann auch rasant.

Mode aus Österreich wird immer noch mit traditioneller Tracht in Verbindung gebracht. Diese Assoziation ist längst überholt. Vielversprechende Modeschöpfer geben mittlerweile den Ton an - dabei haben vor allem Frauen die Nase vorn. In dieser Woche präsentieren gleich zehn Designerinnen ihre beeindruckenden Kreationen. Sie beweisen damit, dass Wien zu einer beachtlichen Modestadt mutiert ist - und zwar im Eiltempo.

Neben den Modeschauen wird es bei der Fashion Week etliche Verkaufsstellen der Designer geben. Jedermann kann hier flanieren und das eine oder andere Stück gleich erstehen. Mit etwas Glück ist der Designer selbst vor Ort - und berät höchstpersönlich.

Designerstücke für alle Besucher

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Die MQ Vienna Fashionweek ist nicht nur der Presse, den Einkäufern und dem Fachpublikum vorbehalten. Jeder, der sich für Mode interessiert, kann das aufwendige Spektakel besuchen. Die Eintrittspreise sind moderat und können entweder unter: www.oeticket.at vorbestellt oder vor Ort gekauft werden. Ein Tagesticket kostet im Vorverkauf 14 €, an der Tageskasse 17 €, das Wochenticket kostet 50 € im Vorvekauf, 56 € an der Tageskasse und das VIP-Ticket gibt es für 95 €, bzw. 110 €.