Leben/Mode & Beauty

Was der Schönheitswahn der Seele antun kann

Auf den ersten Blick hat Alexandra Cameron den Traumjob schlechthin. Tag für Tag fotografiert die Britin Models in den neuesten Entwürfen großer Modehäuser. Doch die tägliche Konfrontation mit dem Schönheitswahn ging nicht spurlos an ihr vorbei. "Ich fotografiere sie so häufig, dass langsam, aber sicher, über die Jahre hinweg mein Selbstbewusstsein kaputt ging", schrieb sie nun in einem Artikel auf metro.co.uk.

"Ich möchte mich nicht für meine Kleidergröße schämen"

Sie habe sich so lange verglichen, bis sie sich neben anderen Frauen wie ein Hobbit vorkam - und das obwohl sie scheinbare Makel an anderen besonders interessant finde. "Ich liebe die Geschichte hinter Narben, das Muster von Muttermalen, die Figur eines Menschen, die sich komplett von der eines anderen unterscheidet", so die Fotografin. "Und doch sah ich mich selbst als einzigen Fehler, einen Goblin, einen Niemand an."

Schließlich fragte sie sich selbst, warum sie unbedingt gängigen Schönheitsidealen entsprechen wollte - und fand darauf keine Antwort. "Ich möchte mich nicht für meine Kleidergröße, meinen Bauch und meine Cellulite schämen", sagt Cameron. "Ich möchte damit ok sein, einzigartig zu sein." Deshalb beschloss sie den Spieß umzudrehen und sich selbst vor die Linse zu wagen. Ihr ehrliches Selbstporträt lud die Fotografin auf ihrem Instagram-Account hoch.

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Mit dem bewussten Verzicht auf Photoshop und schmeichelnde Posen will sie sich nicht nur in Selbstakzeptanz üben, sondern auch anderen Mut zusprechen. "Ich habe Makel und ich werde mich nicht mehr vor ihnen verstecken", so Alexandra Cameron. Es habe sie viel Überwindung gekostet, dieses Foto zu veröffentlichen, doch sie habe es getan, damit sich vielleicht auch andere weniger allein im Kampf mit ihrem Selbstbewusstsein fühlen.