Verlobungsring: Warum Prinz Harry goldrichtig lag
Von Maria Zelenko
Wochenlang musste sie ihn verstecken. Jetzt konnte Meghan Markle ihren Verlobungsring endlich der ganzen Welt vor der großen Hochzeit im Mai 2018 präsentieren: eine gelbgoldene Schiene verziert mit einem großen Diamanten und zwei kleineren Edelsteinen – von Prinz Harry selbst entworfen.
Wie viel Liebe und Mühe dieser in die Kreation gesteckt hatte, wurde im ersten gemeinsamen Interview mit dem TV-Sender BBC deutlich. In diesem verriet der Enkel von Queen Elizabeth II., dass er das große Juwel in Botswana gekauft hatte. Die zwei kleineren Brillanten ließ er aus einem Schmuckstück seiner verstorbenen Mutter Lady Diana entnehmen. "Ich wollte sichergehen, dass sie mit uns auf dieser verrückten Reise dabei ist", sagte der 33-Jährige.
Mehr Individualität
"Ein Dreikaräter, wie dieser es wahrscheinlich ist, kann bis zu 200.000 Euro kosten", erklärt Juwelier Christoph Köchert im Gespräch mit dem KURIER. Von unschätzbarem Wert ist jedoch die persönliche Note. Bei Verlobungen gehe der Trend immer mehr Richtung Individualität, sagt der Wiener Schmuckexperte. Es komme immer öfter vor, dass Kunden aus Ketten und Ringen der Großeltern einen neuen Ring anfertigen lassen. "Oder jemand hat eine Idee und kommt mit dieser zu uns, um etwas eigenes zu entwerfen", verrät Köchert.
Für den durchschnittlichen Kunden eher ungewöhnlich ist die Wahl der sogenannten Three-Stone-Form für Meghan Markles Ring. "Es ist eine der ersten Fassungsarten, die es je bei Verlobungsringen gab", weiß Felix Köck-Marek vom Juwelier Köck. "Die drei Steine stehen für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft." Hierzulande wird eher selten zu dieser Form gegriffen. "Der Solitär-Ring ist bei unseren Kunden nach wie vor der Bestseller." Neben der klassischen runden Variante werden sowohl Stufen- als auch Tropfenschliffe immer beliebter. Wer das nötige Kleingeld hat, greift gerne zu gelben Diamanten. Diese sind äußerst selten – und deshalb deutlich teurer als weiße. Durchschnittlich 5000 bis 10.000 Euro geben Christoph Köcherts Kunden für einen Verlobungsring aus.
Buntes unterm Baum
Dass Ringe auch ohne Heiratsabsichten gerne verschenkt werden, zeigen die Umsätze der beiden Juweliere in der Vorweihnachtszeit. Unter so manchem Christbaum wird heuer ein Memoire-Ring liegen, welcher besondere Erlebnisse in Form eines Diamantkranzes symbolisieren soll. "Große Ringe mit Farbsteinen, wie Turmalinen und Amethysten, sind auch sehr beliebt", weiß Köchert.
Den einen oder anderen Verlobungsring wird der Wiener in den kommenden Wochen dennoch verkaufen – schließlich gilt Weihnachten als Hochsaison für Heiratsanträge. Meghan Markles Schmuckstück wird sich laut dem Juwelier auch auf die Wünsche der Österreicher auswirken: "Diesen Effekt haben wir bereits bei der Verlobung von Prinz Harrys Bruder William bemerkt."