Shitstorm: Modelabel präsentiert Kollektion im Amoklauf-Look
Um international bekannt zu werden, müssen sich junge Labels einiges einfallen lassen. Ins Pietätlose rutschte der Einfallsreichtum nun beim US-Label Bstroy ab. Dieses präsentierte kürzlich eine neue Kollektion im Zuge der Fashion Week in New York, die nun für Negativ-Schlagzeilen sorgt.
Neben lässigen Jacken und sportiven Hosen präsentierte die Firma nämlich Kapuzenpullover, die die Aufschriften "Columbine", "VirginiaTech", "Sandy Hook" und "Stoneman Douglas" trugen. Es sind die Namen der Schauplätze, die in den vergangenen Jahren traurige Berühmtheit aufgrund von Schulmassakern erlangten.
Der Aufschrift nicht genug, waren die Sweater mit Schusslöchern ähnelnden Aussparungen versehen.
Profit mit Mord
Kurz nachdem Bstroy die Fotos der Entwürfe auf Instagram veröffentlichte, brach über das Label ein Shitstorm herein. "Es gibt so viele Wege, um Mode für gesellschaftspolitische Kommentare zu nutzen - dieser ist keiner davon", schrieb eine Frau unter eines der Laufsteg-Fotos. "Wie denkt ihr, fühlen sich die Eltern, die die Kleidung ihrer Kinder mit Schusslöchern gesehen haben, dabei, das hier zu sehen? Getröstet? Ermächtigt? Als ob wir am Beginn einer Veränderung stehen würden? Ich bezweifle das alles."
Auch andere Follower zeigten sich angesichts der Kapuzenpullover schockiert. "Was zum Geier stimmt mit euch nicht?", fragte eine Frau. Eine andere wollte wissen: "Wie fühlt es sich an, von der Ermordung von Kindern zu profitieren?"
Auf die Anschuldigungen hat man mittlerweile reagiert. Einer der Designer postete kurz danach auf Instagram ein Bild von einem Flyer. Darauf stand: "Manchmal kann das Leben schmerzhaft ironisch sein. Wie die Ironie, gewaltsam an einem Ort zu sterben, den du als sichere, kontrollierte Umgebung betrachtest, wie die Schule. Wir werden die ganze Zeit an die Zerbrechlichkeit, Kürze und Unvorhersehbarkeit des Lebens erinnert, aber wir werden auch an sein unendliches Potenzial erinnert."