Sexismus? Modemarke Gap handelt sich Shitstorm ein
Ein Junge und ein Mädchen sind die neuen Gesichter der Kindermode-Kampagne von Gap. "Süß, die beiden", denkt man beim ersten Blick auf die Fotos - bis man den Text liest. "The Little Scholar" (der kleine Gelehrte) steht neben dem Jungen im Albert Einstein-Shirt. Peinlich: Auf dem T-Shirt wurde "Einstein" falsch geschrieben. Das Mädchen wird als "Social Butterfly" bezeichnet, womit sehr soziale und beliebte Frauen beschrieben werden. Sie würde im abgebildeten Outfit zum "Gesprächsthema auf dem Spielplatz" werden.
Jungs werden Wissenschaftler, Mädchen kümmern sich ums Outfit
An dieser klischeebehafteten Darstellung kleiner Kinder stören sich derzeit zahlreiche Gap-Kunden. In den sozialen Medien überschlugen sich nach Veröffentlichung der Kampagne vergangene Woche die negativen Kommentare zur Idee der amerikanischen Modekette. Die Werbung würde suggerieren, dass Jungs klug und karriereorientiert seien, während sich Mädchen um ihren sozialen Status Gedanken machen. Für manch einen ein Paradebeispiel, wie man bereits an Kindern sexistische Einstellungen suggeriert.
Gegenüber der Zeitschrift Fortune hat sich das Unternehmen mittlerweile zu den Anschuldigungen geäußert. Die Marke stünde "schon immer für Kreativität, Optimismus und Individualität." Es sei laut dem Pressesprecher von Gap nicht das Ziel gewesen, jemanden anzugreifen.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Gap mit Negativ-Schlagzeilen konfrontiert sieht. Bereits im April 2016 sorgte ein Kampagnenfoto, auf dem ein hellhäutiges Mädchen ihren Arm auf ein kleineres mit dunkler Hautfarbe stützt, für viel Diskussionsstoff.