New Yorker zogen Schuh-Ausverkauf der Wahl vor
Was in Österreich ein eher ungewöhnlicher Anblick wäre, ist in den USA normal: Dort stellen sich die Bürger bis auf die Straße hinaus geduldig in langen Schlangen an, um ihre Stimme abzugeben. So auch am vergangenen Dienstag, als es um die Frage ging, wer der nächste Präsident der USA wird. Doch einige Hundert New Yorker hatten vor dem Gang zur Wahlurne scheinbar noch etwas anderes zu erledigen: den Kauf von neuen Schuhen.
Lange Öffnungszeiten der Wahllokale ausnützen
Auch im Warwick Hotel an der West 54th Street fanden sich bereits in den frühen Morgenstunden massenhaft Menschen ein – jedoch nicht um sich zwischen Donald Trump und Hillary Clinton zu entscheiden. Unschlüssig dürften die Besucher höchstens in punkto Farben und Absatzhöhe gewesen sein. Denn die Luxus-Schuhmarke Manolo Blahnik veranstaltete ausgerechnet am Tag der US-Wahl einen Ausverkauf mit einem Preisnachlass von bis zu 70 Prozent. Für viele Grund genug, die Stimmabgabe ein wenig zu verschieben.
"Die Wahllokale sind bis neun Uhr abends offen und ich konnte den Babysitter nicht so lange haben", sagte eine Frau zu Yahoo Style. "Du kannst die Kinder ins Wahllokal mitnehmen, aber zum Manolo-Sale eher weniger."
Auch eine andere Dame hatte ihren Tag zeitlich gut organisiert: "Schuhe zuerst und danach die Wahl", sagte sie. "Ich habe bis neun Uhr Zeit." Die Hauptsache sei, dass sie es überhaupt mache – egal zu welchem Zeitpunkt.
Es war nicht das erste Mal, dass ein Designer ausgerechnet am Wahltag zum Ausverkauf lud. 2012 räumte Modemacher Alexander Wang sein Lager und bot Stücke aus seinen Kollektionen in New York zum Schnäppchenpreis an. Auch hier konnte man jedoch davon ausgehen, dass nach dem Shopping-Bummel noch fleißig gewählt wurde.