"Made in America": Ivankas Label spielt nicht mit
Nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump sollen mehr Produkte die Aufschrift "Made in America" tragen. Der Republikaner warb am Montag dafür, wieder mehr in den Vereinigten Staaten zu produzieren.
"Wenn wir Produkte kaufen, die in den USA hergestellt wurden, dann bleibt der Profit hier, die Einnahmen bleiben hier, und vielleicht am Wichtigsten von allen, die Jobs bleiben hier", erklärte Trump bei einer Rede im Weißen Haus.
Nicht angebracht, darüber zu reden
Wie aber halten es das Trump-Unternehmen oder die Firma von Tochter Ivanka mit diesen Maßstäben? Verpflichten sie sich dazu, nicht mehr in anderen Ländern produzieren zu lassen?
Trumps Sprecher Sean Spicer hatte am Montag Schwierigkeiten, diese Frage zu beantworten. Es sei nicht angebracht, darüber zu reden, wie dies die Trump-Firmen betreffen würde, erklärte er. Aber in manchen Fällen gebe es gewisse Lieferketten oder Skalierbarkeiten, "die möglicherweise nicht in diesem Land verfügbar sind", fügte er hinzu. Das allumfassende Ziel bleibe aber, die Produktion in den USA zu steigern.
Die Washington Post hatte vor kurzem berichtet, dass das Modelabel von Ivanka Trump de facto ausschließlich in Ländern wie China, Indonesien und Bangladesch produzieren lasse. Die Vorstandsvorsitzende Abigail Klem sagte der Zeitung mit Blick auf die USA: "Die Arbeiter gibt es hier nicht mehr oder nur in einer sehr kleinen Kapazität; in vielen Fällen existieren die Maschinen nicht mehr."
Die Arbeitsbedingungen in den betroffenen Ländern in Asien stehen allerdings immer wieder in der Kritik. Kürzlich wurden in China drei Aktivisten festgenommen, die verdeckt in Zulieferfabriken des Modelabels recherchiert hatten. Nach Angaben der Organisation China Labor Watch (CLW) ging es um zwangsweise Überstunden, Bezahlung unter Mindestlohn, Verletzung von Frauenrechten und verbale Misshandlungen. Die Aktivisten kamen wieder frei.