Warum die Vogue keine Models mehr zeigt
Die britische Vogue will vielfältiger werden und versucht dies mit einer ganz besonderen November-Ausgabe: Erstmals wurden für das Modemagazin keine Models abgelichtet. Stattdessen wolle man "echte" Frauen zeigen.
Alexandra Shulman kam auf die Idee, als ihre Mitarbeiterinnen und sie Anfang des Jahres Probleme hatten, passende Designerkleidung für Nicht-Models zu finden. "Ich dachte es wäre interessant, eine Ausgabe zusammenzustellen, die auf das, was wir tragen, durch einen 'realistischeren' Filter blickt", so die Chefredakteurin in einem Interview mit CNN.
Emily Blunt doch nicht so "echt"
Die in der November-Ausgabe gezeigten Frauen kommen aus unterschiedlichsten Bereichen wie Medizin und Wissenschaft, nur kein professionelles Model ist dabei. Trotz vieler positiver Reaktionen, hagelt es auch Kritik für Shulman.
Schließlich war sie es, die bislang behauptet hatte, dass Vogue-Käuferinnen keine "echten" Frauen im Magazin sehen wollen. "Vogue ist ein Magazin, in welchem es bis zu einem gewissen Grad um Fantasien geht", sagte sie in einer BBC-Sendung.
Mit dem Hype um Plus Size-Models und Laufstegschönheiten jenseits der 40 wollte sich die Chefredakteurin scheinbar auch ein Stück vom Erfolgskuchen abschneiden.
Ebenfalls bemängelt wurde Emily Blunt auf dem Cover, die als Hollywood-Schauspielerin genauso mit surrealen Vorbildern assoziiert wird, wie dünne Models. Shulman verteidigte ihre Wahl mit der Begründung, dass die 33-Jährige in ihrem neuen Film eine "normale" Frau spiele. Blöd nur, dass Blunt selbst zugab, ganze drei Stunden für Haare und Make-up gebraucht zu haben, um so "echt" auszusehen.
Des Weiteren kann davon ausgegangen werden, dass die Dezember-Ausgabe wie immer aussehen wrd: Viele Models anstatt "echte" Frauen.