Stars

Zucchero liebt Salziges

An seinem rechten Handgelenk ist ein Gummiarmband nicht zu übersehen. In gelben Buchstaben auf roten Hintergrund ist "Jamaica" darauf zu lesen. "Ich habe meinen 60. Geburtstag auf der Insel gefeiert", verriet Zucchero im KURIER-Talk in der Moët-Bar des Hotel "Le Méridien" vor seinem gestrigen Auftritt beim Solidaritätskonzert "Voices for Refugees" am Wiener Heldenplatz. Am 25. September feierte der italienische Rock-Barde mit seiner Lebensgefährtin Francesca Mozer (48) und Sohn Adelmo (17) seinen runden Geburtstag. Wie er sein Jubiläum verbracht hat und was er über die aktuelle Flüchtlingsproblematik denkt, erzählte er dem KURIER.

Alle Inhalte anzeigen

KURIER: Warum nehmen Sie an dem Solidaritätskonzert für die Flüchtlinge teil? Zucchero: Ich wurde gefragt und ich habe sofort zugesagt. Es ist eine sehr traurige Situation und ein großes Problem. Was kann es Schlimmeres geben, als eine Familie mit Kindern, die auf der Flucht vor dem Krieg ist und um ihr Leben läuft? Ich tue, was ich kann. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich helfen kann.

Sie haben auch viel für arme Kinder getan ... Mit "Pavarotti & Friends" haben wir 12 Jahre lang ein Kinderhilfsprojekt unterstützt. Es haben viele Kollegen mitgemacht. Ich habe die Rock-Stars mobilisiert und Pavarotti die Künstler aus der Klassik. Zu helfen ist eine Frage der Sensibilität und des Mitgefühls.

Sie sind Vater von drei Kindern (Alice (33), Irene (31) & Adelmo (17), Anm. ). Sprechen Sie mit ihnen zu Hause auch über die Asyl-Problematik? Wir reden viel darüber und ich zwinge sie, die Nachrichten zu schauen. Auch wenn es traurig ist. Was jetzt passiert, kommt einer Völkerwanderung gleich. Sie wird längerfristig für Veränderung sorgen. Ich wünschte, die Länder würden besser zusammenarbeiten. Österreich hat sehr sensibel reagiert, andere nicht.

Alle Inhalte anzeigen
Wie haben Sie Ihren 60. Geburtstag vergangene Woche gefeiert? Ich war mit meiner Frau und meinem Sohn auf Jamaika. Wir waren nur eine Woche dort, ich wäre gerne drei Monate geblieben. In einem kleinen, heruntergekommenen Restaurant auf einem Hügel hat die Besitzerin meine Lieblingsspeise Pasta gekocht. Sie ist gebürtige Italienerin.

Ihr Name heißt übersetzt Zucker. Essen Sie gerne Süßes? Nein. Ich mag lieber salzige Speisen. Meine Volksschullehrerin hat mir den Namen gegeben, weil ich immer lieb und brav war. Ich wurde dafür von meinen Klassenkameraden gehänselt.

Wie kamen Sie auf die Idee, Pop mit Klassik zu mischen? Nach der Trennung von meiner Frau 1991 war ich sehr deprimiert. Ich begann, Puccini zu hören. Die Musik hat mich sehr berührt. Eines Tages bin ich aufgewacht und hatte die Idee zu meinem Lied "Miserere". Ich hatte es in fünf Minuten geschrieben. Dann musste ich nur noch Pavarotti überzeugen, es mit mir zu singen (lacht).