Luis Trenker liebte die Berge. ObTobias Moretti, der inWolfgang Murnbergers Kinofilm "Der Schmale Grat der Wahrheit" in die Rolle des berühmten Bergsteigers schlüpfte, die Höhenluft verträgt wie der 1990 verstorbene legendäre Alpinist & Filmemacher, ist fraglich. Zur Österreich-Premiere des Streifens – im Rahmen des Filmfestivals Kitzbühel auf dem 1670 Meter hohen Horn – erschien der Tiroler jedenfalls alles andere als gut gelaunt.
Na, vielleicht war es aber nicht nur die dünne Bergluft, die ihm die Laune verdarb, sondern die Berge an prominenten Absagen, die da nach und nach eintrudelten.
Neben EhefrauJulia, BruderGregor Bloéb, Kristall-LadyFiona Pacifico Griffini-Grasserplus EhemannKarl-Heinzglänzten auch Regisseur Murnberger und Film-KolleginBrigitte Hobmeierdurch Abwesenheit. Letztere brilliert neben Moretti in dem Doku-Drama in der Rolle der meisterhaften NS-Mitläuferin Leni Riefenstahl.
Am Samstag feierte Hobmeier dann mit ihrer letzten "Jedermann"-Vorstellung als "Buhlschaft" Abschied von den von den Salzburger Festspielen. Vielleicht war das ein Grund für ihr "No-Show" bei Moretti. Die Terrasse des Alpenhauses am Horn, auf der das das Leben des berühmten Bergfexen bei Vollmond und unter Sternenhimmel gezeigt wurde, war dennoch gut gefüllt. Über 400 Gäste – wie Otto Schenk, Regisseur Robert Dornhelm, Produzent Dieter Pochlatko und Designer Werner Baldessarini– waren per Gondel zum Screening angereist.
Beeindruckt von der einzigartigen Atmosphäre ließ sich der muffige Moretti doch noch zu einer gnädigen Wortspende herab: "Ich habe so etwas noch nie erlebt, so ein Festival. Ich bin stolz und berührt, was hier in Kitzbühel möglich wurde."