„Amoi no“ rockt sie die Stadthalle mit Ambros, Mendt, Opus & Huber.
Woran denken Sie bei „Stoak wia a Föls’n“, „I wü di g’spian“ oder „Sehnsucht nach Florenz“? – An Stefanie Werger (62), no na. Aber, und das ist wohl die höchste Auszeichnung für eine „Liederatin“, wie sich die Bergarbeitertochter aus dem weststeirischen Maria Lankowitz selber nennt, zugleich an das Phänomen, dass nur ganz wenige Songtitel in den täglichen Sprachgebrauch eingehen. Oder, wie es einmal eine Konzertbesucherin – ebenso poetisch wie therapeutisch – erklärte: „Hab ich Ärger, hör ich Werger.“ Musik als Medizin: Ein Patentrezept.
Ja, kaum eine österreichische Stimme der letzten drei Jahrzehnte „füllt“ mit so viel Seele so viele Säle.
Als sie, die als studierte Geigerin eine klassischen Karriere schwänzte, 1981 bei einem Tingel-Auftritt als Frontlady der „Hitparadennachäffer“-Gruppe „Four Jacks“ am Wörthersee vom legendären ScoutHerbert Kefeder(67) entdeckt wurde, war die Wiener Stadthalle nur ein ferner Traum. Als sie das Haus, quasi die Kathedrale des Austropop, dann zum ersten Mal eroberte, hat’s ihr „die Tränen aussidruckt“. Sie fühlte sich wie in der „Mitte des Weltalls“.
Und jetzt will sie’s, trotz dreier Bandscheibenvorfälle, die ihr das Rückgrat nicht rauben konnten, „Amoi no“ wissen, wie das ist – gemeinsam mitWolfgang Ambros,Marianne Mendt,Joesi Prokopetz,Wilfried,Gert Steinbäcker,Christian Kolonovits,Opus &Udo Huber(„Die Großen 10“) als Zeremonienmeister (28. 11., Wiener Stadthalle). All den Wegbegleitern hat sie aufgetragen: „Es ist streng verboten, keine Hits zu spielen.“ Da winkt ein Feuerwerk der Hadern und Hämmer. Was sie glückhaft verstört: „Die Kids entdecken mich! Junge Leut’ sagen: Wow, Supertexte!“
Privat ist Steffi in besten Händen – bei Masseur Karl-Heinz (50): „Ich war ja nie a Heilige, ziemlich oft unziemlich. Heut’ leb’ ich spießig.“