Sie massiert die Hollywood-Stars
Von Nina Ellend
Es gibt nur wenige Menschen, die Stars hautnah erleben dürfen. Neben Zahnarzt, Kosmetikerin und dem Lebenspartner kommt kaum jemand dichter an sie heran als Mireille Fournier. Die gebürtige Schweizerin, die seit 17 Jahren als Masseurin in Los Angeles lebt, wird schon lange nicht nur unter den Hollywood-Stars weitervermittelt: Neben ihren Stammkunden – Jennifer Lopez , Halle Berry , Janet Jackson , Ben Stiller , Christina Aguilera – schwört auch der mächtigste Mann Amerikas auf die "Fournier Technique." Diese spezielle Massage entspannt nicht nur, sondern lindert Schmerzen und fördert die Kreativität auf der Bühne. KURIER: Sie haben Ihre Karriere als Schauspielerin begonnen. Wie wurden Sie zur Star-Masseurin?
Mireille Fournier: Steven Seagal hatte am Set Schmerzen und sein Masseur war krank. Ich habe seinen Fuß genommen und wieder zurechtgeknackst. Er fand das so großartig, und wurde mein erster Kunde. Später habe ich meine Lizenz gemacht. Seagals Assistenten wurden oft gefeuert. Aber sie haben mich immer wieder an ihre nächsten prominenten Arbeitgeber vermittelt.
Rufen sie die Stars direkt an und bezahlen sie selbst?
Meistens rufen mich natürlich ihre Assistenten an. Bruce Willis ist der einzige, der mich direkt kontaktiert. Er ist sehr organisiert und immer pünktlich. Meinen Stundensatz von 280 Dollar (250 €) bekomme ich dann per Scheck vom Business Manager zugeschickt. Wenn mich ein Star warten lässt – Aguilera macht das oft – dann bekomme ich auch für diese Zeit bezahlt.
Sind Sie nervös, wenn Sie einen Star zum ersten Mal massieren?
Nein, ich sehe dann nur einen Menschen, dem die Muskeln weh tun. Ich versuche die Privatsphäre der VIPs zu schützen. Das spüren sie, sie fühlen sich sicher. Mit manchen befreunde ich mich, aber ich versuche Distanz zu halten. Wenn man zu viel weiß, wird man nicht mehr angerufen.
Wo massieren Sie?
Ich massiere zumeist im Spa-Bereich ihrer Millionen Dollar-teuren Villen. Manchmal werde ich für eine Massage per Privatjet eingeflogen. Janet Jackson habe ich sieben Jahre auf ihrer Konzert-Tour begleitet. Bekommen Sie auch viel über das Privatleben der Prominenten mit?
Oft weiß ich schon, dass eine Scheidung ansteht, bevor es in der Zeitung steht. Denn ich massiere auch die Partner und Kinder.