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Schröcksnadel: Homo-Foppen der Homophoben

Wär’s nicht gar so abgedroschen, es böte sich taxfrei der Kalauer an: Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Sotschi (Eröffnung am 7. Februar) gibt’s „Kalt-Warm“. Aber leider ist das Thema (immer noch!) viel zu heiß und erschreckender Weise sind die öffentlichen „Wortmeldungen“ zur Homosexualität unter Sportlern geradezu unverfroren. Oder „andersrum“ formuliert: Der Input für Putin ist beschämend.

Und genau das macht auch die gesellschaftliche Dimension aus – schließlich nennt sich diese Seite (siehe oben) „Menschen“.

Dazu zwei sonderbare Beispiele dieser Tage: Im Standard-Interview (5. 1.) zeigt sich Peter Schröcksnadel (72), der Präsident des österreichischen Skiverbandes, humanitär als Substandard. „Soweit ich weiß“, sagt er glatt, „ist Homosexualität in Russland nicht verboten. Es ist nur verboten, offensiv dafür zu werben. Mir ist es auch lieber, es wird für Familien geworben, als für Homosexualität.“ Über den Widerspruch zwischen „Homosexualität“ und „Familie“ lässt uns der allmächtige „Idi Alpin“, der zudem keinem Athleten rät, „sich politisch zu äußern“, freilich im Unklaren.

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Aus England erfährt dieses Homo-Foppen der Homophoben „sportlichen“ Zuspruch – so meinte der einstige US-Boxchampion im Schwergewicht,Evander Holyfield(51), in der TV-Show „Big Brother“ (Promi-Ausgabe), er hielte Homosexuelle für „nicht normal“.
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Dem Bröckerl, demMike Tyson1997 ein Stück seines Ohres abgebissen hatte, teilte daraufhin SängerBoy George(52) mit: „Ich habe Holyfield immer verehrt. Ich fand ihn cool und schlau. Aber das ist nur eine Schande.“ Die Produzenten des Formats, heißt es, hätten den Fighter ermahnt. Zumal er noch ergänzte, dass Homosexuelle sich auch „ändern könnten, wenn sie es wollten“.

Befreiend und ermutigend, dass US-Präsident Barack Obama (52) nun neben Ex-Tennis-Idol Billie-Jean King (70), einer bekennenden Lesbe, auch Eiskunstlauf-Olympiasieger Brian Boitano (50) in die offizielle Sotschi-Delegation aufnahm. Dessen Credo: „Ich bin als amerikanischer Sportler stolz, in einem Land zu leben, das sich für Vielfalt, Offenheit und Toleranz engagiert.“ Boitano hatte sich erst im Dezember geoutet. Was würden Schröcksnadel und Holyfield sagen, würden Toupetträger und Ohrenlose in Putins Russland diskriminiert?