Richard Wagner: Der Antisemit und die Juden
Von Nina Ellend
Am 13. Mai dieses Jahres wäre der so große wie umstrittene deutsche Komponist Richard Wagner 200 Jahre alt geworden: Anlass genug, ihm eine Ausstellung zu widmen, die sich mit seiner wahrlich widersprüchlichen Wirkungsgeschichte auseinandersetzt.
„Wagner wollte in Wien erfolgreich sein, aber er hatte hier sehr starke Kritiker. Diese machte er schlussendlich für sein Scheitern in Wien verantwortlich“, erzählte Danielle Spera vor der heutigen Eröffnung von „Euphorie und Unbehagen. Das jüdische Wien und Richard Wagner“. Davor bat die Direktorin des Jüdischen Museums gemeinsam mit dem Verein der Freunde zum Fundraising-Dinner, nicht nur um auf Richard Wagner anzustoßen, sondern auch, um Spenden zu sammeln, die der neuen Dauerausstellung des Jüdischen Museums zugute kommen, so Spera, die sich freute, dass namhafte Gäste – wie Ex-„Leiner“-Boss Herbert Koch mit Gattin Friederike, Künstler Hermann Nitsch, Israels Botschafter Aviv Shir-On sowie dem Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny – der Einladung ins Palais Eskeles in der Dorotheergasse Folge geleistet hatten. Neben israelischen und traditionell jüdischen Gerichten wurde übrigens auch koscherer Wein serviert. Die Darbietung des dänischen Star-Baritons Bo Skovhus wurde heftigst akklamiert. „Die Musik war heute sicher ein berührender Höhepunkt“, sagte Spera. Über die Wagner-Ausstellung berichtet sie: „Wien war ein Zentrum des Wagner-Kults. Verehrer wie Gegner lieferten sich hier heftige Kontroversen. Man bekommt in dieser Ausstellung spannende neue Einblicke.“