Dekadentes Mahl: Das isst die Queen zu Weihnachten
Wildschweinschädel, Ochsenzunge und Brandy-Pudding: Darren McGrady, der 15 Jahre lang Koch der Königin war, gibt in seinem Buch "The Royal Chef At Home" Einblicke in die Festtagstraditionen der britischen Königsfamilie.
Wildschweinschädel und Ochsenzunge
Auch Heiligabend verzichtet die Queen nicht auf ihre geliebte Teatime: Um 16 Uhr kommen die Royals in den Salon auf Schloss Sandringham, um sich an "Earl Grey"-Tee, Ingwerkuchen und Scones zu laben. Eigentlich werden in England die Geschenke erst am 25. Dezember, dem sogenannten "Christmas Day", ausgepackt. Die Queen und ihr Mann Prinz Philip pflegen jedoch die deutsche Tradition, weshalb die Bescherung bereits am 24. Dezember stattfindet.
Statt teurer Geschenke überreichen die Royals einander laut Chefkoch aber lieber Spaß-Präsente.
Bei der Deko mag's die Königin ebenfalls unaufdringlich: "Die Queen ist nicht verschwenderisch. Also ist die Dekoration minimalistisch. Die königliche Familie hat einen großen Christbaum und einen silbernen, künstlichen Weihnachtsbaum, der im Esszimmer steht und ungefähr 30 Jahre alt ist."
Das anschließende, von Queen Elizabeth höchstpersönlich durchgeplante Dinner, nehmen die Herren in Anzug und Krawatte und die Damen standesgemäß in Abendkleid und Tiara zu sich.
Beim weihnachtlichen Festessen hält sich die Queen an königliche Traditionen: "Es war jedes Jahr das gleiche Gericht. Sie sind eigentlich ziemlich langweilig bei den Feierlichkeiten", erzählt McGrady gegenüber dem britischen Blatt Hello!.
Wirklich langweilig klingt das X-Mas-Menü der Royals aber nicht: Neben "Salat mit Shrimps und Hummer" stehen lukullische Spezialitäten wie Wild, Wildschweinschädel, Ochsenzunge und Lachs bei dem opulenten Festmahl auf dem Speiseplan. Zum Dessert wird den Royals brandygetränkter Christmas Pudding serviert.
Auch die Corgis der Königin werden übrigens mit eigenen Weihnachtsmenüs beglückt, die meist frisches Kaninchen, Rind oder Hühnchen sowie Reis und Kohl beinhalten.
Der erste Weihnachtstag ist das eigentliche Weihnachtfest in Großbritannien. Da wird im britischen Königshaus traditionell um 13 Uhr der Truthahn serviert.
"Kurz danach wurde immer der Nachmittagstee serviert. Dazu gab es immer einen Schokoladen-Julscheit (Anm.: traditionelles Weihnachtsgebäck aus Frankreich mit Biskuit und Buttercreme). Wir haben eine große Weihnachtstorte für die Queen und die königliche Familie gebacken und eine weitere, kleinere für die Kinderkrippe. Es war immer ein Fruchtkuchen – königlicher Zuckerguss, Marzipan und traditioneller Früchtekuchen", so der Ex-Koch der Königin.
Zu Weihnachten darf natürlich auch Elizabeths Lieblings-Schokolade "Bendicks Bittermints" nicht fehlen. Auf eine Zutat verzichten die Royals jedoch nicht nur beim Christmas-Essen, sondern im Allgemeinen: Knoblauch. Den mag die Queen nämlich bekanntlich gar nicht – ebensowenig wie intensiven Zwiebel- oder Paprikageschmack.