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Geldof-Witwer: Leben als alleinerziehender Vater

Am 7. April 2014 starb das britische It-Girl Peaches Geldof im Alter von nur 25 Jahren an einer Überdosis Heroin. Die Tochter von Musiker Bob Geldof hinterließ ihren Ehemann Thomas Cohen (26) sowie die gemeinsamen Söhne Phaedra und Astala, die damals ein und zwei Jahre alt waren. Das TV-Team der ProSieben-Show Red besuchte Peaches' Witwer jetzt in seinem Heim in London. Im Interview fand er überraschend offene Worte über den frühen Tod seiner Frau.

"Peaches hat versucht, ein Loch zu füllen"

Aufgewachsen im Rampenlicht machte Peaches schon in jungen Jahren Erfahrungen mit Drogen. Sie versuchte mit Methadon vom Heroin wegzukommen, wurde aber rückfällig. Besonders dramatisch: Auch ihre Mutter Paula Yates war an einer Überdosis gestorben, als Peaches gerade einmal elf Jahre alt war. Sie selbst hatte behauptet, ihren Kindern so etwas nie antun zu wollen und suchte Halt in ihrem Familienglück mit Ehemann Cohen.

"Sie war eine unglaublich tolle Mutter, gerade in den ersten Jahren mit den Babys. Ich denke das liegt daran, dass man nur auf das Baby fokussiert ist und gar keine Zeit hat, sich um sich selbst zu kümmern. Und dann das große Haus auf dem Land, die Hunde, die Katze. All das war ein Versuch das Loch zu füllen. Am Ende hat es aber nicht gereicht", erzählt Thomas Cohen.

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Darüber, warum seine Frau wieder rückfällig geworden ist, hat er eine eigene Theorie: "Im Nachhinein denke ich sie dachte, die Kinder würden die Lücke schließen. Aber das funktioniert einfach nicht. Gerade Heroin ist eine Droge, die dich etwas fühlen lässt, was sich besser als das Leben anfühlt. Das ist das Schreckliche. Du fütterst deinen Körper mit etwas, das dich töten wird."

"Peaches Tod überraschte mich nicht"

Genaue Erinnerungen an Peaches' Todestag habe er nicht, der Schock sei einfach zu groß gewesen. Der frühe Tod des ehemaligen Party-Girls sei für ihn aber nicht unerwartet gekommen.

"Als ich sie gefunden habe, war ich nicht überrascht. Ich dachte mir in dem Moment nur: 'Ja natürlich – das musstest du tun'", erinnert er sich an den Tag, an dem er seine Frau bewusstlos im gemeinsamen Haus fand.

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Instinktiv versuchte der junge Vater, seine beiden Kinder zu beschützen: "Woran ich mich erinnern kann, es muss so eine Stunde nachdem ich sie gefunden habe gewesen sein, ist, dass es Zeit für das Mittagessen der Kinder war. Sie brauchten ja ihr Mittagessen. Also holte ich die Kinderstühle an den Tisch, nahm die Joghurts aus dem Kühlschrank, die Bananen. Danach fuhren wir hierher (Anm. Cohens Elternhaus). Eskortiert von der Polizei. Die Routine, die ich für die Kinder einhalten musste, hat mir im Nachhinein sehr geholfen."

Leben als alleinerziehender Papa

Das Wohl seiner beiden Söhne ist für Cohen, der nach dem Tod von Peaches Geldof zu seinen Eltern zurückgezogen ist, oberste Priorität.

"Sie leben jetzt schon länger, als sie ihre Mutter kannten. Sie waren ja gerade mal ein und zwei Jahre. Jetzt sind sie vier und fünf. Ich denke, das Wichtigste ist, ihnen Halt und Sicherheit zu geben, weil sie ihre Mutter so früh verloren haben", so der Musiker.

Ihm sei wichtig, "dass sie glücklich sind. Mir ist es egal, was sie später beruflich machen. Sie sollen einfach nur eine unbeschwerte Kindheit haben und das führt hoffentlich zu einem glücklichen, soliden Leben."

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Dennoch mache er sich Sorgen: "Ich weiß, dass wenn sie 14 oder 15 Jahre alt sind das schrecklich für sie sein wird. Alleine schon, wenn sie alles im Internet lesen. Natürlich ist ihre Mutter eine der wichtigsten Personen in ihrem Leben."

Dass Phaedra und Astala ihre Mama nicht vergessen werden, ist dem jungen Witwer ein großes Anliegen, weswegen er ihnen alle paar Wochen Fotos von ihrer Mutter zeigt: "Ich erkläre ihnen: Das ist Peaches, eure Mutter, und, dass sie nicht mehr bei uns ist."

Heute versucht Thomas Cohen den dramatischen Tod seiner Frau mithilfe einer Therapie zu verarbeiten – und es macht den Eindruck, als sei er in seinem neuen Leben als alleinerziehender Vater von zwei Buben angekommen: "Es gibt immer Hoffnung, selbst in der größten Trauer. Man darf sich nicht von der Trauer auffressen lassen oder es auf die Kinder übertragen. Es dauert eine Weile, aber jetzt können wir nach vorne blicken."