Stars/Opernball

Horrorsenzario: Fieberblase & Tanzen in der Disco

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen - selbst wenn sie sich, wie der diesjährige Opernball am 27. Februar, mitten in einer ausgewachsenen Banken- und Staatsfinanzenkrise wiederfinden. "Das Versäumnis der Politik soll nicht auch noch auf den Opernball seinen Schatten werfen", zeigte sich Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh im APA- Interview überzeugt.

Die Zeiten, in der der Ball polarisiert hat, sind längst vorbei, die letzten Anti-Opernball-Demonstrationen liegen bereits mehrere Jahre zurück. "Inzwischen ist der Opernball längst entpolitisiert, bei uns werden die Künstler großgeschrieben", erklärte Treichl-Stürgkh das.

Compliance-Regelungen

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Die Politik spürt Treichl-Stürgkh nicht, die neuen Compliance-Regelungen dafür umso mehr: "Da haben wir einiges ändern müssen. Oft kauft der Gastgeber jetzt nur noch die Loge und die Karten zahlen die Gäste selbst." Manche würden sogar ganz auf ihre Logen verzichten. "Wir haben heuer sehr viele Gäste, die noch nie eine Loge hatten. Die kommen jetzt zum Zug, wenn beispielsweise staatsnahe Betriebe nicht wollen."

Ginge es nach Treichl-Stürgkh, sollten sich noch weitaus mehr neue Gesichter um eine Loge bewerben. "Man muss sich einfach trauen, es gibt immer eine Chance", betonte sie. Heuer erwartet die Gastgeberin vor allem viele Gäste aus Deutschland. "Deutschland hat den Ball für sich entdeckt", meinte sie. Auch viele junge Firmen haben heuer eine Loge.
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"Ich lerne bei jedem Ball dazu", so Treichl-Stürgkh, die heuer ihren siebenten Ball organisiert. Ob sie die geplanten Termine, die teilweise bis ins Jahr 2017 festgelegt sind, auch alle selbst betreuen wird, weiß sie allerdings noch nicht. "Niemand ist unersetzbar. Dann übernimmt halt jemand die gemähte Wiese - auch schön", scherzte sie.

Kim Kardashian und Lugner

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Sie habe optisch und gestalterisch auf jeden Fall mehr oder weniger alles ausgereizt - mit dem heuer neuen Eisstand und der Fotoecke seien auch die letzten Wünsche in Erfüllung gegangen. Besonders stolz ist dieOpernball-Chefin auf das rote Empfangszelt. "Wenn der Aufbau des Zelts am Montag beginnt, denke ich mir jedes Mal: 'Das hast du dir ausgedacht.' So bleibt von der Desi Treichl wenigstens ein bisschen was auf der Erde zurück." Über Tumulte auf der Feststiege macht sich die Organisatorin kaum Gedanken - selbst Richard Lugners Stargast Kim Kardashian, die mit einem eigenen Fernsehteam anrücken möchte, bereitet keine schlaflosen Nächte. "Das ist eine Sache von Drehgenehmigungen und damit beim ORF", erklärte sie.

Horrorsenzario

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Albträume machen ihr ganz andere Dinge: "Am schlimmsten wäre, wenn ich eine Loge verkauft aber vergessen hätte, sie zu reservieren." Selbst sei ihr das jedoch glücklicherweise noch nie passiert. Dafür sorgt schon die Vorbereitung: "Ich bin das ganze JahrOpernball", meinte Treichl-Stürgkh. Auch die Absage des kompletten Balls wäre so ein Horrorszenario - oder eine dicke Fieberblase. Die Fieberblase könnte auch tatsächlich mal passieren, denn: "Der Tag ist von Anfang bis Ende Stress."
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Vom Aufbau der Blumen in der Früh bis zum letzten Händeschütteln mit Sponsoren und Gästen um 2.00 Uhr. "Wenn man mich lächelnd durch die Oper laufen sieht, ist das auch Arbeit", betonte Treichl-Stürgkh. Die Gastgeberin sieht sich vor allem als Coach: "Ich höre mir alle Wehwehchen an und versuche, positive Energie weiterzugeben. Jammern kann ich dann daheim." Heuer wird die Ball-Organisatorin aber zumindest von ihrem Ehemann unterstützt. "Das ist schon schön, wenn man jemanden dabei hat." Ansonsten tut es in den frühen Morgenstunden auch mal die Disco: "Das ist immer ein herrlicher Moment, wenn ich mir eine halbe Stunde alles von der Seele tanze."