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Frack: Der König der Herrenbekleidung

Der Opernball steht bevor, es herrscht wieder "Frackzwang". Was für manche wie eine lästige Pflicht klingt, bereitet anderen Vergnügen. Der König der Herrenbekleidung wird oft freiwillig getragen – auf anderen Bällen, Hochzeiten und privaten Einladungen. Dabei kennt der Frack keine Kompromisse, die Regeln des Fracktragens sind streng. Das wurde während der Anprobe bei den Experten von Frack & Co. schnell klar.

Ursprung

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In England trat der "Frock" erstmals als Reituniform in Erscheinung. Gegen 1750 gelangte er nach Frankreich und dominierte das Straßenbild als eleganter "fraque à l’anglaise". Mitte des 19. Jahrhunderts hat der Frack sich endgültig zur Königsdisziplin entwickelt, seitdem wird er ausschließlich zu besonderen Anlässen ausgeführt. Die Einzelteile sind akribisch angelegt. Das Ankleiden ist eine eigene Wissenschaft. In der guten alten Zeit gehörte das zu den Aufgaben des Kammerdieners – er verhalf dem Träger zur vollendeten Eleganz. So wurde der Frack zum Markenzeichen großer Filmikonen wie Fred Astaire und Marlene Dietrich.

White Ties teht auf der Einladung als Dresscode "White tie", ist der Frack gemeint. Das Mascherl muss weiß, aus Piqué-Hemdstoff (gilt auch für das Stecktuch) und in Form eines Schmetterlings gebunden sein. Schwarze Mascherln tragen nur Kellner .

Getragen wird der Frack nur auf Hochzeiten zwischen 10.30 und 14 Uhr, bei Bällen von 19 Uhr bis zum Morgengrauen. Er wird aus reiner Schurwolle gefertigt und besteht aus mehreren Einzelteilen. Die Frackjacke mit "Schwalbenschwänzen" am Rückenteil, ist vorne taillenkurz und wird immer offen getragen. Die Frackhose hat weder eine Bundfalte noch Umschläge. Charakteristisch sind der hohe Schnitt (etwa um zwei bis vier Zentimeter höher) und die Seitennaht mit zwei Seidenbändern, die Galons.

Einen Kummerbund tragen nur die Musiker zum Frack, ansonsten gehört er ausschließlich zum Smoking. Das Frackhemd ist weiß, die Hemdbrust wird durch Baumwoll-Piqué verstärkt. Der Kläppchenkragen ist immer hochgestellt. An den Ärmeln sind einfache Manschetten angebracht, die nicht umgeschlagen und mit Manschettenknöpfen aus Perlmutt geschlossen werden. Hemd, Weste und Hosenträger werden miteinander verbunden und an den Innenknöpfen der Hose befestigt. Schließlich muss alles schön straff sein.

Accessoires Individualität ist beim Frack nicht gefragt. Obligat sind Lackschuhe mit Ledersohle, ein Cape, ein weißer Seidenschal und der Zylinder samt Stock. Einzig erlaubter Schmuck ist die Taschenuhr (nie eine Armbanduhr), Orden (Halsorden, Ordenssterne) und Schärpen.

White Ties

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Steht auf der Einladung als Dresscode "White tie", ist der Frack gemeint. Das Mascherl muss weiß, aus Piqué-Hemdstoff (gilt auch für das Stecktuch) und in Form eines Schmetterlings gebunden sein. Schwarze Mascherln tragen nur Kellner .

Getragen wird der Frack nur auf Hochzeiten zwischen 10.30 und 14 Uhr, bei Bällen von 19 Uhr bis zum Morgengrauen. Er wird aus reiner Schurwolle gefertigt und besteht aus mehreren Einzelteilen. Die Frackjacke mit "Schwalbenschwänzen" am Rückenteil, ist vorne taillenkurz und wird immer offen getragen. Die Frackhose hat weder eine Bundfalte noch Umschläge. Charakteristisch sind der hohe Schnitt (etwa um zwei bis vier Zentimeter höher) und die Seitennaht mit zwei Seidenbändern, die Galons.

Einen Kummerbund tragen nur die Musiker zum Frack, ansonsten gehört er ausschließlich zum Smoking. Das Frackhemd ist weiß, die Hemdbrust wird durch Baumwoll-Piqué verstärkt. Der Kläppchenkragen ist immer hochgestellt. An den Ärmeln sind einfache Manschetten angebracht, die nicht umgeschlagen und mit Manschettenknöpfen aus Perlmutt geschlossen werden. Hemd, Weste und Hosenträger werden miteinander verbunden und an den Innenknöpfen der Hose befestigt. Schließlich muss alles schön straff sein.

Accessoires

Individualität ist beim Frack nicht gefragt. Obligat sind Lackschuhe mit Ledersohle, ein Cape, ein weißer Seidenschal und der Zylinder samt Stock. Einzig erlaubter Schmuck ist die Taschenuhr (nie eine Armbanduhr), Orden (Halsorden, Ordenssterne) und Schärpen.

Wie ich das Frack-Sausen besiegte

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Wie ich das Frack-Sausen besiegte

Jopie, Fred, Gene, verzeiht! Dass ich eure zeitlos elegante Arbeitskleidung trage, heißt nicht, dass ich euch das Wasser reichen kann. Ich kann mich ja im Grunde weder frisieren noch gescheit anziehen – noch habe ich je besonderen Wert auf mein äußeres Erscheinungsbild gelegt. Stil ist eine Tugend, die meinem Wesen fremd ist.

Als ich noch ein jugendlicher Schlurf war, erschien mir das Tragen zerrissener Jeans, heraushängender zerknitterter Hemden, löchriger Pullis und von Hosen ohne Zippverschluss gar als Statement gegen das Establishment.

So aber.

Jetzt, da ich in der Garderobe eines Frackerzeugers in der Wiener Innenstadt die Hose runterlasse, ist eine Beichte angezeigt.

Ich gebe es zu, ich habe die Schnösel immer beneidet. Ja, es ist wahr. Bin nicht stolz darauf. Neidvoll blickte ich auf all jene Mitschüler, die in der Schickeria zu Hause waren. Ich beobachtete ihre textilen Karrieren genau: Budapester und Trenchcoat mit 15, Lackschuhe und Lederkrawatte mit 17. Ich stellte mir mit wohligem Gruseln vor, dass die dann mit 18 zur Matura ihren ersten Frack vom Herrn Papa bekommen würden.

Worauf, fragte ich mich damals, konnten sich derart frühzeitig gealterte Teenager noch freuen?

Jetzt, da Frau Anna mit geübten Fingern an meiner Hose herumnestelt, um das steife Frack-Hemd mit einem Gummi ("Das ist eine Lasche, mein Herr") zu befestigen, damit nichts verrutscht, beginne ich, die G’spritzten zu verstehen: Allein das Anziehen eines Fracks hat Klasse.

Ein Beispiel: Der seitlich am Frack-Hemd befindliche Schlitz ist kein Eingriff in die Privatsphäre des Trägers, obwohl er so heißt. Der Eingriff dient einzig und allein dem Zuknöpfen, und zwar nur für solche Knöpfe, die vom Juwelier vorher angefertigt wurden und nun in die Hemdlöcher eingefädelt werden. Wer hätte daran gedacht? Ich sicher nicht.

Das Resümee nach einer Dreiviertelstunde – so lange dauert die Ankleide-Zeremonie – lautet: Es hat mir sehr gefallen und mich sehr gefreut. Stock und Zylinder, Cape und Schal, Frackschößel und Tuch – für mich einst Insignien der Reaktion – fühlen sich in Wirklichkeit göttlich an. Ein König für ein paar schöne Stunden! Warum bin ich da nicht früher darauf gekommen?

Adressen

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Sie haben noch keinen Frack und brauchen noch einen? Anbei einige Adressen für den Kauf, den Verleih und das Ankleide-Service:

Kaufen:

Frack & Co.: www.frack.co.ci

Knize: www.knize.at

Vondru: www.vondru.at

Teller: www.teller.at

Verleih:

Lambert Hofer:

www.lambert-hofert.at

Kleiderverleih Rottenberg: www.kleiderverleih.at

Teller: www.teller.at

Ankleide-Service:

Frack & Co. hat am Opernballtag bis 22 Uhr geöffnet. Auch Knize kleidet seine Kunden an.