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Nestroy-Aftershow: Partyreigen der Theatermacher

Geschätzte 100 Mal hatten die Nestroy-Organisatoren in den letzten Monaten versucht, Peter Handke telefonisch zu erreichen. Vergeblich. Dann geschah das Unglaubliche: Wenige Tage vor der Verleihung Montagabend im Wiener Raimundtheater nahm der exzentrische Autor den 101. Anruf entgegen und sagte: "Ja, ich komme nach Wien und werde meinen Preis entgegennehmen." Dass der 68-Jährige, der seit 21 Jahren in Paris lebt, auch zur Aftershowparty in Begleitung seines Freundes Luc Bondy kommen würde, damit hatte freilich keiner gerechnet: "Wenn ich schon da bin, dann möchte ich auch im Palais Auersperg vorbeischauen." Gesagt, getan. Erfreut zeigte sich Handke über seine Statuette, die er zuvor als "Bester Autor" überreicht bekommen hatte. Einziges Problem: "Ich weiß nicht, wie ich die ins Flugzeug bekommen soll!"

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Am Nebentisch feierte Karl-Heinz Hackl mit seiner Tochter Franziska, die zuvor als "Bester Nachwuchs" geehrt wurde: "Als Franziska den Preis bekam, habe ich nicht einmal Bravo rufen können. Ich war so gerührt in dem Augenblick, ich bin so stolz." Über seine Frau Maria Köstlinger, die als "Beste Schauspielerin" nominiert war, aber die Trophäe an Sarah Viktoria Frick abgeben musste, sagte er: "Maria ist natürlich enttäuscht, sie hätte gerne gewonnen."

Peter Turrini, der den Nestroy fürs Lebenswerk mit nach Hause nehmen durfte, erklärte zu später Stunde: "Ein Preis ist etwas Schönes, aber es ist nichts, was meinem Leben Halt gibt. Ich kann mich mit dem, was war, nicht trösten. Und schöner oder g'scheiter wird man auch nicht davon!"

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