Meryl Streep: "Hollywood muss desinfiziert werden"
Am Wochenende hatte Schauspielerin Rose McGowan (44) auf Twitter Kritik an ihrer Kollegin Meryl Streep geübt. McGowan, die Filmproduzent Harvey Weinstein (65) Vergewaltigung vorwirft, verurteilte den geplanten stillen Protest zahlreicher Schauspielerinnen, bei den Golden Globes am 7. Jänner als Zeichen gegen Missbrauch Schwarz zu tragen, und bezeichnete Streep als "Heuchlerin". Sie warf Streep und anderen Schauspielerinnen vor, "glücklich für das schweinische Monster" gearbeitet zu haben und kritisierte, dass vor allem besagte "Stille" Teil des Problems sei.
Streep: "Hollywood muss desinfiziert werden"
Streep, die selbst seit vielen Jahren für Gleichberechtigung in Hollywood kämpft, wehrt sich nun gegen den Vorwurf, zu lange geschwiegen zu haben.
"Es tat weh, so von Rose McGowan attackiert zu werden", kommentierte die dreifache Oscar-Gewinnerin McGowans bitterbösen Twittereintrag in einem von der Huffington Post veröffentlichten Statement. "Ich möchte sie wissen lassen, dass ich nichts von Weinsteins kriminellen Taten wusste".
Sie selbst sei nie von Weinstein in ein Hotelzimmer eingeladen worden und sei nur einmal in seinem Büro gewesen, im Jahr 1998 - für ein Meeting mit Regisseur Wes Craven für den Film "Music of the Heart".
Weinstein hätte sie mehr gebraucht als sie ihn ihn und er habe alles getan, um die ihm vorgeworfenen Taten zu kaschieren.
"Ich habe nicht aus freien Stücken geschwiegen. Ich wusste es nicht. Ich bin nicht jemand, der Vergewaltigung aus taktischen Gründen befürwortet. Ich wusste es nicht. Ich bin dagegen, wenn junge Frauen angegriffen werden", stellte Streep klar.
Die 68-Jährige habe nach eigenen Angaben versucht McGowan persönlich zu kontaktieren "und ich hatte gehofft, ihr meinen Respekt und meine Sicht der Dinge erklären zu können. Aber sie rief nicht an."
"Wir kämpfen gemeinsam mit allen anderen Frauen in unserem Geschäft gegen jene an, die gerne schnell wieder zurückkehren möchten zu den schlechten alten Tagen. Zu jenen alten Tagen, in denen Frauen missbraucht wurden und in denen ihnen der Zugang zur Führungsetage verweigert wurde", so Streep weiter.
Sie möchte sich weiterhin gegen die in der Filmfabrik vorherrschenden Strukturen einsetzen: "Es muss erstmal alles desinfiziert und Integration eingeführt werden, bevor sich etwas ändern kann."