Lebensretter bei Stadthallen-Gig
Von Marion Hauser
Dienstagnachmittag, kurz vor 18 Uhr. Knapper als geplant landet George Michael endlich in Wien. Etwas später macht sich eine 300-köpfige Gruppe von Michaels Ärzten und Betreuern aus dem AKH – allen voran der Vorstand der Uni-Klinik für Innere Medizin I, Christoph Zielinski , Intensivmediziner Thomas Staudinger und Stationsschwester Karin Hatzinger – auf den Weg in die Wiener Stadthalle.
Für Prof. Zielinski ist dies aber nicht der erste Kontakt mit seinem berühmten Patienten: "Nein, wir haben öfters telefoniert. Erst unlängst hab’ ich ihm eine SMS geschickt nach seinem fulminanten Auftritt bei der Abschluss-Feier der Olympischen Spiele."
Die Handy-Nummer von George Michael war dem "Lebensretter" genau so wenig zu entlocken, wie der genaue Ort und Termin für das persönliche Wiedersehen. Die ärztliche Schweigepflicht geht also weit über die Hausmauern des AKH hinaus. "Es ist ein privates Treffen, an das halte ich mich auch." Nur so viel: "Dienstag war es nicht."
Auch Staudinger wird dabei sein, der George am intensivsten betreute: "Es waren immer so zwei bis drei Leute von ihm auf der Intensiv-Station, mehr ginge ja im normalen Betrieb gar nicht. Es war ja keine George-Michael-Privatklinik." Neben seinem Management hielten vor allem die Schwestern des Stars und Freund Fadi Fawaz Georges Hand.
Dass er seiner Genesung in Wien den Song "White Light" widmete und sich über das AKH positiv äußerte, ist natürlich eine tolle Anerkennung. Als Dankeschön gab es 1000 Gratis-Karten für das gestrige Konzert. Doch mit der Geschenkannahme ist das so eine Sache für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes. Daher nahm das AKH als Institution das Geschenk als Spende an – und die restlichen 700 Stück wurden in den Ticket-Verkauf gegeben. Dieser Reinerlös wird der Forschung von Lungenkrankheiten zugute kommen.