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Kochende Opern-Leidenschaft

Wenn große Opernstars in Wien zu Gast sind, dann gibt es genau zwei Adressen, die sie auf jeden Fall aufsuchen: Die Oper und das „Il Sole“ in der Annagasse im ersten Bezirk.

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Seit 30 Jahren istAki Nuredinis italienisches Restaurant der klassische Treffpunkt nach und vor den Auftritten der Künstler des Hauses am Ring. „Ich glaube, ich bin ein bisschen Schuld daran, dass alle so gerne zu mir kommen“, erklärt der 56-jährige gebürtige Mazedonier, „ich liebe diesen Job und mache das aus großer Leidenschaft. Es ist für mich keine Arbeit, sondern mein Leben. Und das spüren die Gäste.“

Sieben Tage die Woche kümmert sich Nuredini, der vor seiner Ankunft in Wien 1983 die albanische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen hat, persönlich um seine Gäste: „Mit vielen bin ich eng befreundet.“ Placido Domingo (71) hat den Papa von vier erwachsenen Kindern samt Ehefrau des Öfteren zu seinen Konzerten nach New York eingeladen.

Auch zu Anna Netrebko und Erwin Schrott habe er herzlichen Kontakt: „Anna war heuer sogar Gast in meiner Loge auf dem Philharmonikerball.“

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Das „Il Sole“-Jubiläum will er im Herbst mit einer Charity-Gala feiern – natürlich in der Staatsoper: „Viele meiner Freunde werden singen.“ Als Nuredini vor drei Jahrzehnten ankam und ein Lokal in der „schönsten Gasse“ der City suchte, sprach er kein Wort Deutsch und nur ein paar Brocken Englisch: „Eine Boutique war hier untergebracht. Und ich hab die Dame irgendwie angesprochen, ob sie denn nicht verkaufen möchte.“
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Nachdem Nuredini sein Sparbuch vorlegte, willigte die Besitzerin aber schließlich ein. „Ich liebe die Oper und wollte zu den Restaurants, die meine Familie in Belgrad besaß, noch eines in Wien haben.“ Schnell entschied er sich, hier zur Gänze sesshaft zu werden: „Ich hatte ein Ziel – alle Opernstars sollten zu mir zum Essen kommen.“ Einer der ersten, die seinem Ruf folgten: StardirigentZubin Mehta, aber „so nach und nach kamen sie dann alle.“

Das Geheimnis des Erfolgs? Herzlich einfach und einfach herzlich: „Für mich ist es so, als ob meine Gäste ganz privat zu mir zum Essen kommen würden.“