Eine humorvolle Laudatio von André Heller für Karl Hohenlohe.
Er hat sich für den Denkmalschutz historischer Gärten eingesetzt, 30 Folgen der Museumsserie „Aus dem Rahmen“ fürs Fernsehen gedreht, unzählige Male den Opernball moderiert und Tausende Kolumnen im KURIER geschrieben.
Dafür bekam
Karl Hohenlohegestern das Goldene Verdienstzeichen der Republik
Österreich von Minister
Reinhold Mitterlehner überreicht.
Kabarettist
Werner Schneyderbezeichnet den 52-Jährigen als glänzenden Feuilletonisten. „Kari ist
Kari – eine Marke. Er schlägt Brücken zwischen Kulinarik, Unterhaltung und Kultur.“ Freunde und Familie des gerührten Geehrten – von Bruder
Philip Hohenlohe und Prinzessin
Pia-Maria Kothbauer von und zu Liechtensteinbis
ChristianKonrad,
Hans Peter Haselsteinerund
Andreas Vitasek– versammelten sich im
Wirtschaftsministerium.
Mit einer humorvollen Rede wartete Laudator
André Hellerauf. Er sei eigentlich ein Double, unter seiner Maske stecke
Karis Alter Ego
Christoph Wagner-Trenkwitz.
Heller, der „außer dem Goldenen Vlies“ nichts von
Orden hält, beschrieb den „abgeschafften Prinzen“ und „Meister der
Ironie“ so: „Er besitzt den vollkommenen Blick und das vollkommene Gehör für das Merkwürdige im Banalen und das allzu Menschliche im Gockelhaften (...), in seinen Sprachpreziosen ist er niemals verletzend oder selbstgerecht oder herablassend, höhnisch, sondern zeigt uns das Kind in ihm (...).“
„
Kari rast im Laufschritt durchs Leben“, sagte
Martina Hohenlohe. Sie würde ihrem Mann einen
Orden als Familienmensch geben. „Aber vor allem dafür, dass er in heiklen Situationen der Fels in der Brandung ist.“ Hat der Vater von vier Kindern auch schlechte Eigenschaften? „Er neigt dazu, leicht beleidigt zu sein“, meint die GaultMillau-Chefredakteurin.
„Eine leichte Beleidigtheit, dass ich nicht der Laudator bin“, war auch Wagner-Trenkwitz anzusehen. Nachsatz: „Aber mir wäre der Heller auch lieber gewesen als ich.“ Seinem Freund streute er trotzdem Rosen. „Ich würde Kari einen Orden für seinen anarchistischen, liebenswerten Humor geben.“
Dass Hohenlohe den Orden beim Opernball tragen werde, „bezweifelt“ er, obwohl es sein wertvollster ist. „Ich besitze einen Familienorden, den hab ich aber für nix bekommen, sondern nur, weil ich so heiße, wie ich heiße“, so der Jubilar, der mit fast jedem Menschen Europas, in dessen Adern blaues Blut fließt, verwandt ist. Alte Orden von seinem Ururgroßvater gibt es noch im Hause Hohenlohe. „Er war der Obersthofmeister Kaiser Franz Josefs und hat, wenn Staatsbesuche gekommen sind, gerne Orden bekommen.“