Johanna Setzer: Fit und munter mit Kickboxen
Von Maria Gurmann
In welche Robe sich die durchtrainierte Puls4-Moderatorin am 26. April schmeißen wird, weiß sie noch nicht. Sie weiß nur, dass sie zum vierten Mal für die KURIER-ROMY nominiert ist, bisher noch nicht gewonnen hat, aber trotzdem wahnsinnig gerne bei der Gala dabei ist. „Das ist ein wunderbarer Branchentreff, man kommt ins Gespräch und alle sind so schön angezogen“, erzählt sie nach dem Kickboxtraining.
Zwei Mal in der Woche geht die Wienerin zum Kickboxtraining zur zweifachen Weltmeisterin Sonja Kikuta. „Nur für Frauen und Mädchen“ steht groß am Studio-Eingang „Ostermann“. Es wird gestretcht, aufgewärmt, gegen die „Pratze“, den Schlagpolster, geboxt und gekickt, bis der Schweiß über die Stirn rinnt. Trainerin Sonja lässt nicht locker. Es sei höchste Zeit, endlich den gelben Gürtel abzulegen und zumindest den grünen zu erkämpfen, meint die Tochter eines Fleischhauers, die kein Schweinefleisch isst, alles andere aber leidenschaftlich gerne kocht.
Fernsehliebling Norbert Oberhauser beschreibt seine Kollegin als Perfektionistin, „die manchmal Monk’sche Züge annimmt“. Nein, zwanghaft sei sie nicht. „Aber ich bin wahnsinnig genau und extrem professionell. Ich bin Monki, wenn die Pölster im Studio schief sind, richte ich sie. Unsere Zuschauer sollen sich ja wohlfühlen.“ Ob die Fenster zu Hause auch zu Ostern noch nicht geputzt sind, sei ihr dagegen egal.
Ihrem Freund Michael Tippl ist es auch egal. „Mein Mann“ sagt sie, wenn sie über den Geschäftsführer von RadioMax spricht. „Es ist für mich befremdlich ,mein Freund‘ zu sagen, weil ich kein Teenager mehr bin. ,Mein Mann‘ klingt total erwachsen“, sprudelt es aus ihr. Seit zwölf Jahren sind sie ein Paar, seit drei Jahren wohnen sie gemeinsam. „Aber heiraten steht nicht auf der To-do-Liste.“ Dafür sind Kinder herzlich willkommen.
Disziplin
Obwohl sie ein Einzelkind war, sei sie sehr selbstständig erzogen worden. Mit 14 begann sie mit ihrem ersten Nebenjob in einer Firma, die Dienstleistungen vermietet. 16 Jahre war das aufgeweckte, immer gut gelaunte Mädchen, als es im ORF Backstage-Führungen machte. Nach der Matura hängte sie das Publizistikstudium bald an den Nagel, weil ihr der Job als Radiomoderatorin lieber war.
Der Wunsch, Schauspielerin zu werden, geistert immer noch in ihrem Kopf. Wegen der vielen TV-Engagements und Moderationen habe sich ihr Traum noch nicht erfüllt. „Ich müsste mich mehr um meine Leidenschaften kümmern.“
Wenn es um ihren Beruf geht, ist Setzer umso disziplinierter. Nach den 20.15-Uhr-Nachrichten ist „Gitterbettsperre“. Sie schläft ohnehin beim Fernsehen ein. „Ich fange gar keinen Film an, weil ich dann nie weiß, wie er ausgeht.“ Schon im Morgengrauen, um vier Uhr, steht sie auf. Bis zu zwölf Stunden in einem Stück kann sie dann auch an Wochenenden schlafen.
Ausgeschlafen weckt sie am Montag wieder ihre Zuschauer auf. Die brauchen keinen Energydrink. Johanna Setzer reicht, um ihnen Flügel zu verleihen.
Früh aufstehen ist einerseits Pflicht, andererseits Gewohnheit und manchmal auch Leidenschaft.
Wenn ich könnte, wie ich wollte, wäre ich gerne für einen Tag ein Mann. Sogar einmal mein Puls4-Chef, Markus Breitenecker.
Meine Mutter sagte immer: Sitz gerade!
Weinen muss ich, wenn mich jemand sehr tief im Herzen, emotional kränkt. Das können nur Menschen, die mir etwas bedeuten. Das tut weh.
Meine Lieblingssendung schaue ich meistens in der TV-Thek an. Ich sehe gerne Günther Jauch, den genialen Formulierer und Talkmaster.