Homeshopping-Lady: So tickt Trumps Frau Melania
Donald Trumps dritte Ehefrau ist bisher nicht durch konkrete politische Positionen auffällig geworden. Die Rede von Melania Trump auf der "National Convention" wurde daher umso genauer beäugt, die frappant an Michelle Obamas Wahlrede erinnert.
Also wer ist eigentlich die stille Frau an Donald Trumps Seite?
Aus Slowenien
1998 lernte sie auf einer Party während der Fashion Week in New York Donald Trump kennen. 2005 wird geheiratet, teuer und glamourös in Palm Springs, sie in Dior. Das Ehepaar Trump hat ein gemeinsames Kind, den zehnjährigen Barron. Dem Vernehmen nach haben die Trumps kein Kindermädchen, Melania bezeichnet sich als Vollzeitmutter.
Tochter Ivanka ist präsenter
Melanias Rolle im Team Trump ist etwas nebulös. Für die anderen Mitglieder der Familie werden Rollenprofile sichtbar, für Melania noch nicht. Trumps Tochter Ivanka ist bislang präsenter, prägender.
Was sagt Melania zum Thema First Lady? "Ich werde ich selbst sein. Ich werde anders sein als andere First Ladies. Ich werde Frauen helfen, ich werde Kindern helfen. Sie sind die Zukunft."
Weggefährten beschreiben Melanias Lebenswandel als sehr luxuriös. In New York lebt sie mit Blick über den Central Park an der 5th Avenue in einem 100-Millionen-Dollar-Penthouse.
Melania Trump spricht angeblich Italienisch, Französisch, Englisch und Deutsch. "Der stille Partner", schrieb die "New York Times" im September. 2016 kam sie allmählich aus der Deckung.
Widersprüche in Biografie
Man muss mit allen biografischen Angaben über Melania Trump etwas vorsichtig sein, Rechercheure unter anderem der "New York Times" entdeckten Widersprüche, und das Wenige ist sorgsam gestaltet.
Für Donald hat Melania nur Lobendes. MSNBC sagte sie: "Ich mag seinen unglaublichen Verstand, er ist sehr klug und charmant, und wir haben eine großartige Energie zwischen uns."
Bei aller Loyalität - immer einverstanden sei sie aber nicht: "Ich sage ihm, wenn ich nicht mit ihm übereinstimme. Manchmal hört er zu. Manchmal aber auch nicht."
Zu CNN sagte sie: "Wir sind beide sehr unabhängig. Ich lasse ihn sein, wie er ist, und er lässt mich sein, wie ich bin. Ich versuche nicht, ihn zu ändern. Er ist erwachsen und kennt die Konsequenzen seines Verhaltens, daran rühre ich nicht. Ich sage ihm sehr, sehr oft meine Meinung."
Es sei möglich, dass ihr Mann als Präsident seinen rauen Ton ändern würde.
In die USA eingewandert
Melania Trump liebt New York ("Was für eine Energie") und Amerikas Möglichkeiten. Sie könne gut verstehen, wie attraktiv die USA für Einwanderer seien, sie sei ja selber einer.
Deswegen habe sie aber noch lange kein Verständnis für Illegale: Das sei zweifellos falsch. "Ich habe immer das Gesetz beachtet und mich richtig verhalten", sagt sie. "So sollte man das machen. Ich habe mich hier nicht reingeschlichen und bin dann einfach geblieben."
Donald Trump, der seit Monaten gegen Einwanderer und Muslime hetzt, sei ganz bestimmt kein Rassist. Er sei auch nicht gegen Einwanderer.
Die letzte First Lady, die nicht in den USA geboren wurde, war Louisa Catherine Johnson Adams, 1825 bis 1829. Auch eine Europäerin.
Macht Homeshopping
Melania Trump vertreibt eine Beautylinie (mit Kaviar angereichert) und über den Homeshopping-Sender QVC eine etwas bling-bling-hafte Schmuckkollektion. Ihr Social-Media-Verhalten ist übersichtlich.
Äußerlich verändert
Ihre Homepage zieren Fotos aus ihrer Modelvergangenheit. Auf denen hat die aber noch sehr viel anderes ausgesehen als heute.Ein Topmodel war sie nie, wurde aber von berühmten Fotografen abgelichtet: Mario Testino, Ellen von Unwerth, Patrick Demarchelier.
Melanias Vergangenheit gilt gemeinhin als skandalfrei. Da das Internet aber nichts vergisst, verbreiten Gegner anhaltend frühe Fotos mit spärlichster Bekleidung und gehässiger Bildzeile: "Melania Trump beim Sichern der Stimmen evangelikaler Christen".